Weihe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Weihe an das Unbefleckte Herz Mariä)
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Die '''Weihe''' ist ein [[Sakrament]], kann aber auch (als [[Sakramentale]] eine besondere Übereignung einer Sache oder einer Person an Gott sein.
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Das Wort '''Weihe''' bezeichnet die besondere, dauerhafte Übereignung einer Person oder einer Sache an [[Gott]] durch einen [[Ritus]], im Sinn von "dem profanen Bereich entheben" und etwas oder sich ''widmen''.
  
== Sakrament der Weihe ==
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== Sakrament ==
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Die Weihe zum Diakon, Priester und Bischof im Sinne der ''Ordination'', der Übertragung eines kirchlichen Amtes, ist ein [[Sakrament]] der Kirche.
  
Das Sakrament der Weihe (lat. ordinatio) gliedert sich in drei hierarchische Stufen: [[Diakonatsweihe]], [[Priesterweihe]] und [[Bischofsweihe]].
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Hauptartikel: [[Weihesakrament]].
  
Durch die sakramentale Weihe, die gültig nur ein getaufter Mann empfangen kann, wird der Empfänger auf eine besondere Weise mit [[Christus]], dem ewigen Hohenpriester, verbunden. Als wesentliche sakramentale Zeichen für Spendung und Empfang der Weihe gelten das Gebet das Bischofs und die Handauflegung. Dabei bringt das Weihegebet zum Ausdruck, was die Kirche von Gott für den zu Weihenden erfleht.
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== Sakramentale ==
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Ein ''Sich-Weihen'' des Menschen als [[Sakramentalien|Sakramentale]] durch [[Gebet]] und bestimmte äußere Zeichen sind die [[Ordensprofeß]], die [[Jungfrauenweihe]] und die [[Abtweihe]].
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Weihen sind auch die [[Kirchweihe]] und die [[Altarweihe]]. Dieses sind ist keinen bloßen [[Segnung]]en, ihr Vollzug ist dem Bischof vorbehalten.
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Auch der heutige Begriff der "Beauftragung" zu einem Dienst in der Kirche setzt ein Sich-widmen des Betroffenen voraus. Bei den niederen Weihen wie bei den Beauftragungen muss jedoch der "Amtscharakter" deutlich erkennbar hinter dem Dienstcharakter zurücktreten. Denn wegen ihrer geringeren, nicht-sakramentalen Amtlichkeit waren die ''niederen Weihen'' von "geringerem" Charakter.
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== Private Weihe: Weihe an Jesus durch Maria ==
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Eine Form der Weihe, die nicht vor der [[Kirche]] (dem [[Priester]]) abgelegt wird, sondern eine private Andachtsform (''pium exercitium'', "fromme Übung") darstellt, ist die Weihe an Jesus durch [[Maria von Nazareth|Maria]]. Sie geht auf den heiligen [[Ludwig Maria Grignion von Montfort]] zurück, der sie im [[Goldenes Buch|Goldenen Buch]] beschreibt. Üblicherweise wird eine 33-tägige Vorbereitungszeit dafür verwendet, für die es verschiedene Gebetsvorlagen gibt. Meist wird ein Marienfeiertag als Weihetag genommen, z.B. der 8. Dezember.  
  
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Jesus ist der alleinige Erlöser - Maria ist die Erste aller Erlösten und zugleich das Bild der erlösten Kirche. Die Weihe an Jesus durch Maria bezeugt den Wunsch und die Entscheidung, ein Teil der von Jesus erlösten Menschheit, der erlösten Kirche sein zu wollen und sich auf diesem Weg der mütterlichen Hilfe Mariens anzuvertrauen. Alles, was der Gläubige Maria anvertraut, wird durch ihre Vermittlung ihrem Sohn Jesus Christus geschenkt. Auf diese Weise wird die Weihe an Maria zum Vollzug der Ganzhingabe an Gott. Diese ist den Gläubigen jedes Standes möglich und hat - wie die Geschichte der [[Spiritualität]] zeigt - bereits vielfache Frucht getragen.
  
== Sakramentale ==
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==Weihen des Menschengeschlechtes (der Welt), Weiheformeln==
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* [[Weihe an das Heiligste Herz Jesu]]
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* an [[Christus König]] (Letzter [[Sonntag]] im [[Kirchenjahr]]): [[O liebster Jesus, Erlöser des Menschengeschlechtes]]
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* [[22. August]] am Fest [[Maria Königin]]: Weihe an das [[Unbeflecktes Herz|Unbefleckte Herz Mariens]]:
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** [[Regina del santissimo rosario (Wortlaut)|Regina del santissimo rosario 1942]],
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** [[Weiheakt an die Gottesmutter Maria 1982]], 
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** [[Weihe der Priester ans Unbefleckte Herz Mariens|Weihegebet der Priester ans Unbefleckte Herz Mariens 2010]].<ref>[[Ad caeli reginam]], [[Ad caeli reginam (Wortlaut)#Anordnung des Festes|Nr. 47]] und [[Auspicia quaedam]], [[Auspicia quaedam (Wortlaut)#Die Weltweihe an das Unbefleckte Herz Mariens|Nr. 13+14]].</ref>
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* [[Heilige Familie#Ablassmöglichkeit|Weihe der Familie an die Heilige Familie]]
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===und Marienweihen===
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* [[Weihe an das Unbefleckte Herz Mariä]]
  
Die Weihe als Sakramentale, im Unterschied zur bloßen [[Segnung]], übereignet eine Person oder eine Sache auf dauerhafte Weise an Gott. Dies wird durch ein [[Gebet]] und bestimmte äußere Zeichen zum Ausdruck gebracht. Z.B. [[Jungfrauenweihe]], [[Altarweihe]] ...
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*  11. Oktober 1963 [[Paul VI.]] Weihe an die [[Gottesmutter]] (vgl. [[Das Konzil Maria anvertraut]])
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* 21. November 1964 [[Paul VI.]] erneuerte die Weihe an die [[Gottesmutter]] (vgl. [[Das Konzil Maria anvertraut]])
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* [[8. Dezember]] [[1985]] [[Johannes Paul II.]] Weiheakt an die [[Muttergottes]] in der [[Basilika]] [[Santa Maria Maggiore]] (vgl. [[Das Konzil Maria anvertraut]])
  
=== Weihe an Jesus durch Maria ===
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== Literatur ==
Die Weihe an Jesus durch Maria geht im Kern auf den Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort zurück. Üblicherweise wird eine 33-tägige Vorbereitungszeit darauf gehalten, für die es verschiedene Gebetsvorlagen gibt. Meist wird ein Marienfeiertag als Weihetag genommen, z.B. der 8.12.  
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* N. N.: Die Weihe des Lebens, Von einem Priester des Bisthums Basel, [[Benziger Verlag]] Einsiedeln 1880 (254 Seiten).
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* N. N.: Weihet die [[Kind]]er [[Maria von Nazareth|Maria]]!. [[Kanisiuswerk]] Konstanz 1940 (16 Seiten).
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* Autorenkollektiv: Segnungen - Weihen; [[Josef Kral Verlag]] Abensberg 1974 (2. Auflage, 272 S.)
  
Jesus ist der alleinige Erlöser - Maria ist die Erste aller Erlösten und zugleich das Bild der erlösten Kirche. Die Weihe an Jesus durch Maria bezeugt nun den Wunsch und die Entscheidung, ein Teil der von Jesus erlösten Menschheit, der erlösten Kirche sein zu wollen und sich auf diesem Weg der mütterlichen Hilfe Mariens anzuvertrauen. 
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
[[Kategorie:Sakramente]]
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[[Kategorie:Weihe|!]]
[[Kategorie:Gebet]]
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[[Kategorie:Spiritualität]]
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[[Kategorie:Stände der Vollkommenheit]]

Version vom 15. März 2018, 15:31 Uhr

Das Wort Weihe bezeichnet die besondere, dauerhafte Übereignung einer Person oder einer Sache an Gott durch einen Ritus, im Sinn von "dem profanen Bereich entheben" und etwas oder sich widmen.

Sakrament

Die Weihe zum Diakon, Priester und Bischof im Sinne der Ordination, der Übertragung eines kirchlichen Amtes, ist ein Sakrament der Kirche.

Hauptartikel: Weihesakrament.

Sakramentale

Ein Sich-Weihen des Menschen als Sakramentale durch Gebet und bestimmte äußere Zeichen sind die Ordensprofeß, die Jungfrauenweihe und die Abtweihe.

Weihen sind auch die Kirchweihe und die Altarweihe. Dieses sind ist keinen bloßen Segnungen, ihr Vollzug ist dem Bischof vorbehalten.

Auch der heutige Begriff der "Beauftragung" zu einem Dienst in der Kirche setzt ein Sich-widmen des Betroffenen voraus. Bei den niederen Weihen wie bei den Beauftragungen muss jedoch der "Amtscharakter" deutlich erkennbar hinter dem Dienstcharakter zurücktreten. Denn wegen ihrer geringeren, nicht-sakramentalen Amtlichkeit waren die niederen Weihen von "geringerem" Charakter.

Private Weihe: Weihe an Jesus durch Maria

Eine Form der Weihe, die nicht vor der Kirche (dem Priester) abgelegt wird, sondern eine private Andachtsform (pium exercitium, "fromme Übung") darstellt, ist die Weihe an Jesus durch Maria. Sie geht auf den heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort zurück, der sie im Goldenen Buch beschreibt. Üblicherweise wird eine 33-tägige Vorbereitungszeit dafür verwendet, für die es verschiedene Gebetsvorlagen gibt. Meist wird ein Marienfeiertag als Weihetag genommen, z.B. der 8. Dezember.

Jesus ist der alleinige Erlöser - Maria ist die Erste aller Erlösten und zugleich das Bild der erlösten Kirche. Die Weihe an Jesus durch Maria bezeugt den Wunsch und die Entscheidung, ein Teil der von Jesus erlösten Menschheit, der erlösten Kirche sein zu wollen und sich auf diesem Weg der mütterlichen Hilfe Mariens anzuvertrauen. Alles, was der Gläubige Maria anvertraut, wird durch ihre Vermittlung ihrem Sohn Jesus Christus geschenkt. Auf diese Weise wird die Weihe an Maria zum Vollzug der Ganzhingabe an Gott. Diese ist den Gläubigen jedes Standes möglich und hat - wie die Geschichte der Spiritualität zeigt - bereits vielfache Frucht getragen.

Weihen des Menschengeschlechtes (der Welt), Weiheformeln

und Marienweihen

Literatur

  • N. N.: Die Weihe des Lebens, Von einem Priester des Bisthums Basel, Benziger Verlag Einsiedeln 1880 (254 Seiten).
  • N. N.: Weihet die Kinder Maria!. Kanisiuswerk Konstanz 1940 (16 Seiten).
  • Autorenkollektiv: Segnungen - Weihen; Josef Kral Verlag Abensberg 1974 (2. Auflage, 272 S.)

Anmerkungen

<references />