Taufe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Erwachsenen-Taufe)
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Da die Taufe ein bewusstes Ja zum Glauben voraussetzt, wurden in der ganz ersten Zeit nur Erwachsene getauft. Dies geschah durch Untertauchen des ganzen Menschen im Wasser.
 
Da die Taufe ein bewusstes Ja zum Glauben voraussetzt, wurden in der ganz ersten Zeit nur Erwachsene getauft. Dies geschah durch Untertauchen des ganzen Menschen im Wasser.
  
Bei der heutigen Praxis der Erwachsenen-Taufe geht in der Regel ein Katechumenat voraus; in diesem wird der Taufbewerber in den Wahrheiten des Glaubens unterwiesen und zu diesem bewussten Ja hingeführt. Als Termin für Erwachsenentaufen wird gerne die Osternacht gewählt, da die Herausführung des Volkes Israel aus Ägypten das Taufgeschehen ausdeutet: durch die Taufe sind wir herausgeführt aus unserem „Ägypten“ und auf dem Weg durch die Wüste und über den Jordan in die Freiheit. Üblicherweise feiern Erwachsene Taufe, [[Erstkommunion]] und [[Firmung]] in derselben Feier, so wie es ursprünglich in der Urkirche gehandhabt wurde.  
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Bei der heutigen Praxis der Erwachsenen-Taufe geht in der Regel ein Katechumenat voraus; in diesem wird der Taufbewerber in den Wahrheiten des Glaubens unterwiesen und zu diesem bewussten Ja hingeführt. Als Termin für Erwachsenentaufen wird gerne die Osternacht gewählt, da die Herausführung des Volkes Israel aus Ägypten das Taufgeschehen ausdeutet: durch die Taufe sind wir herausgeführt aus unserem „Ägypten“ und auf dem Weg durch die Wüste und über den Jordan in die Freiheit. Üblicherweise feiern Erwachsene Taufe, [[Eucharistie|Erstkommunion]] und [[Firmung]] in derselben Feier, so wie es ursprünglich in der Urkirche gehandhabt wurde.
 
 
  
 
== Kinder-Taufe ==
 
== Kinder-Taufe ==

Version vom 6. Juni 2006, 12:09 Uhr

Die Taufe ist das fundamentalste Sakrament, sie steht quasi am Eingang der Kirche. Durch den Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi werden wir in der Taufe mit neuem, ewigen Leben beschenkt. (Wenn wir persönlich dazu ja sagen, wird dieses Sakrament voll wirksam).

  • Die Taufe ist ein in Freiheit geschlossener Bund zwischen Mensch und Gott.
  • Die Taufe nimmt den Getauften hinein den Schoß der Kirche
  • Der Täufling wird aus den Elementen der Schöpfung (=Wasser) und dem Geist Gottes neugeboren zu ewigem Leben

Riten

Salbung mit Chrisam

Der Täufling wird mit dem Chrisam gesalbt zum Zeichen der königlichen, priesterlichen und prophetischen Würde. Durch die Sünde gingen der Menschheit diese Würden verloren – mit der Taufe wird der Mensch wieder eingesetzt.

weißes Kleid

Durch das Kreuz und die Auferstehung Christi ist die Trennung zwischen Gott und Menschheit überwunden. Der biblische Begriff für Reinheit bedeutet Ungeteilt-Sein, dafür ist das weiße Kleid ein Zeichen.

Anzünden der Taufkerze an der Osterkerze

Es ist ein Zeichen für Christus, der das Licht ist, das in die Welt gekommen ist. Die Menschen, die das Licht Christi aufnehmen können, werden selber Licht für die Welt. Es ist zugleich Geschenk und Aufgabe.

=== Effata-Ritus === Der Ruf Effata bedeutet: tu dich auf. Der Priester berührt den Mund (für den Lobpreis) und die Ohren (um das Wort Gottes zu hören). Der Mensch wird wieder in die Gottesbeziehung hineingenommen.

Untertauchen im Wasser (bzw. Übergießen)

Es symbolisiert das Sterben und Auferstehen mit Jesus. Das Wasser ist ein Bild für die Vergänglichkeit des Lebens (daher auch Bild fürs Begrabenwerden). Ursprünglich wurde ja der Täufling ganz untergetaucht. Das Herausholen aus dem Wasser symbolisiert, dass der Täufling nun nicht mehr der Vergänglichkeit, sondern der Ewigkeit angehört. Die Taufe muss mit „lebendigem Wasser“ = Quellwasser durchgeführt werden (daher das Darübergießen), denn wir werden durch Christus als das Lebendige Wasser gerettet.

Erwachsenen-Taufe

Da die Taufe ein bewusstes Ja zum Glauben voraussetzt, wurden in der ganz ersten Zeit nur Erwachsene getauft. Dies geschah durch Untertauchen des ganzen Menschen im Wasser.

Bei der heutigen Praxis der Erwachsenen-Taufe geht in der Regel ein Katechumenat voraus; in diesem wird der Taufbewerber in den Wahrheiten des Glaubens unterwiesen und zu diesem bewussten Ja hingeführt. Als Termin für Erwachsenentaufen wird gerne die Osternacht gewählt, da die Herausführung des Volkes Israel aus Ägypten das Taufgeschehen ausdeutet: durch die Taufe sind wir herausgeführt aus unserem „Ägypten“ und auf dem Weg durch die Wüste und über den Jordan in die Freiheit. Üblicherweise feiern Erwachsene Taufe, Erstkommunion und Firmung in derselben Feier, so wie es ursprünglich in der Urkirche gehandhabt wurde.

Kinder-Taufe

Schon in den Zeiten der Urkirche bürgerte sich ein, in einem Haushalt, der sich bekehrt hatte, die Kinder ebenfalls zu taufen. Da sie ja auch in die Muttersprache, Nationalität und die Lebensumstände der Eltern hineingeboren werden ohne darüber entscheiden zu können, und sie in einem katholisch gewordenen Haushalt ganz selbstverständlich auch katholisch erzogen werden würden, sprachen die Eltern ein stellvertretendes Ja für ihre Kinder – solange bis diese selbst ihr Ja bewusst geben konnten.

Vor diesem Hintergrund ist auch die heute mancherortens geführte Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Kindertaufe zu sehen: wo eine katholische Erziehung von vornherein abgelehnt wird, ist eine Kindertaufe nur um des Festes willen wohl wenig sinnvoll.

Taufe als Bund und Aufgabe

Die Taufe ist ein unauslöschliches Sigel. Sie ist ein Bund, vergleichbar dem Ehebund – aber mit einem Partner, der in alle Ewigkeit den Bund nicht aufkündigt. Von Gott her gesehen sind wir daher als Getaufte schon als Erben des Himmels eingesetzt. In Ehrfurcht vor Gott und in Freude soll der Getaufte versuchen sein Leben zu wagen und alles zu meiden, was den Getauften von Gott trennen könnte. In der Freiheit der Liebe muss sich der Bund täglich neu entwickeln und entfalten. Wir dürfen täglich neu in die Beziehung zu Gott eintauchen. Die Beziehung zu Gott ist entscheidend für das Gelingen des Lebens.

Das Bezeichnen mit Weihwasser kann als eine Tauferneuerung im Kleinen verstanden werden und hilft uns, die Taufgnade lebendig zu erhalten.

Quelle

"Taufe" - Vortrag von Dr.Clemens Pilar COp v. 18.1 2001