Sebastian Tromp

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Version vom 25. Juli 2008, 12:55 Uhr von Otterbeck (Diskussion | Beiträge) (Wirkungsgeschichte eines Begriffs)
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Sebastian Tromp SJ, (*16. März 1889 Beek (NL); +8. Febr. 1975, Rom), niederländischer Theologe und Jesuit (seit 1907). Tromp lehrte 1929-65 als Professor an der Gregoriana und wirkte als Sekretär der Theologischen Kommission des II. Vatikanum, wie zuvor schon als Sekretär der Vorbereitungskommission. Er gilt als Autor des Entwurfs zur Enzyklika Mystici corporis über die Kirche, in der Pius XII. eine Zusammenschau der kirchlichen Mysteriums bietet. Die Ekklesiologie des II. Vatikanums hat diese Konzeption entfaltet aber nicht durch eine "neue" ersetzt. Dem begrifflichen Scharfsinn von Tromp ist es zu u.a. verdanken, dass in Lumen gentium (Nr. 8) die Formulierung subsistit in für das Substistieren der einen Kirche Christi in der katholischen Kirche gefunden wurde.

Wirkungsgeschichte eines Begriffs

Wie Papst Paul VI., Charles Journet, Jacques Maritain, Louis Bouyer, Henri de Lubac, Hans Urs von Balthasar und andere, erkannte auch Tromp bald, dass die, in sakramentaler Deutung: bereichernden, Begriffe von der Kirche als Volk Gottes und als Communio gegen eine Umdeutung in einen anti-sakramentalen, sozusagen demokratisch-partizipatorischen ("kongregationalistischen") Kirchenbegriff in der nachkonziliaren Krise nicht hinreichend abgesichert wurden. Dieses Geschick ereilte auch den genialen Begriff subsitit in. Mit "Subsistieren" war a.a.O. gemeint, dass die wesentlichen Vollidentität der Einen Kirche Christi mit der real existenten katholischen Kirche, wie sie rechtlich verfasst ist, Voraussetzung dafür (und nicht etwa Hindernis dessen) ist, dass auch außerhalb der plena communio von wahren Elementen des Kircheseins gesprochen werden kann. Wären "alle" Kirchen nur "irgendwie" auf der Suche nach der "wahren Kirche", dann wäre diese auf Erden nur symbolisch denkbar aber nicht wirklich erfahrbar. Diese wesentliche Identität der in der Catholica subsitierenden Kirche Christi bedeutet aber zugleich, dass das sakramentale Mysterium der Kirche weiter ist als ihre aktuellen juristischen Grenzen, aber keinesfalls "enger" (wie es mancher im Traditionalismus vertritt).