Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Philosophie''' (übersetzt "Liebe zur Weisheit") ist eine natürliche [[Wissenschaft]]. Sie versucht mit dem [[Verstand]] oder der Vernunft zu den letzten Gründen der Gesamtwirklichkeit vorzudringen, besonders das [[Ontologie|Sein]] und das [[Ethik|Sollen]] des Menschen.
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'''[[Datei:Thomas von Aquin.JPG|miniatur|[[Thomas von Aquin]], der [[Studiorum ducem (Wortlaut)#Der Philosoph|Führer der Studien.]]]]'''
  
Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da [[Glaube]] und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben. Philosophische Ergebnisse, die sicher feststehenden Glaubenswahrheiten widersprechen, unterliegen einem Irrtum (Denkfehler).
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Die '''Philosophie''' ([[Griechisch|griechisch]] = "Liebe zur Weisheit") ist eine natürliche [[Wissenschaft]]. Sie versucht, mit dem [[Verstand]] oder der Vernunft zu den letzten Gründen der Gesamtwirklichkeit vorzudringen, besonders in Bezug auf das [[Ontologie|Sein]] und das [[Ethik|Sollen]] des [[Mensch]]en.<ref>Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960, S. 207 (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref>
  
== Einteilung ==
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== [[Einteilung]] ==
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Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:<ref>ganzer Abschnitt: vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], S. 208; Psychologie wird heute als die dreifache [[Anthropologie]] gelehrt.</ref>
  
Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:
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A) Die '''Denkphilosophie''' befasst sich mit den Gesetzen des Denkens ([[Logik]]) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens ([[Erkenntnistheorie]]).
  
A) Die '''Denkphilosophie''' (ens rationale), die sich mit den Gesetzen ([[Logik]]) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens ([[Erkenntnistheorie]]) befasst.
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B) Die '''[[Seinsphilosophie]]''' ([[Metaphysik]]) ist die allgemeine Lehre von der inneren Struktur des Seins und von seinem letzten Ursprung her ([[Theodizee]]: Natürliche Gotteslehre), die ihre Erkenntnisse in der [[Naturphilosophie]] ([[Kosmologie]]) und in der Lehre vom Seelenleben ([[Philosophische Anthropologie]]) auf die beiden Grundbezirke des Geschaffenen anwendet.
  
B) Die '''spekulative Philosphie''' (ens reale) oder [[Seinsphilosophie]]. Diese wird eingeiteilt in Metaphysik und Naturphilosophie.
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C) Die '''Praktische Philosophie''' ist die Moralphilosophie ([[Ethik]]) und die Philosophie der Kunst ([[Ästhetik]]).
Die [[Metaphysik]] wird in [[Ontologie]] und [[Theodizee]] unterschieden. Die [[Naturphilosophie]] befasst sich mit der Lehre über den Menschen: der  [[Anthropologie]] (der philosophischen, der psychologischen und der kulturellen) und schließlich der [[Kosmologie]].
 
  
C) Der '''praktischen Philosophie''' oder der [[Tunphilosophie]], der [[Ethik]] oder [[Moralphilosophie]] und der Philosophie der Kunst ([[Ästhetik]]).
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Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung wie die [[Theologie]], kann aber mit dieser nicht im [[Widerspruch]] stehen, da [[Glaube]] und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle ([[Gott]]) haben.
  
== Philosophische Disziplinen ==
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== Kirchliches ==
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'''Siehe auch''' die Päpstlichen Schreiben im Artikel: [[Priesterausbildung#Päpstliche Schreiben und der Bischofskonferenzen| Priesterausbildung]]
  
Die nachfolgende Einteilung der philosophischen Disziplinen entspricht der „Ratio Fundamentalis Instituionis Sacerdotalis“ vom 06.01.1970 [veröffentlicht in „Nachkonziliare Dokumente, Bd. 25“ und „Rahmenordnung für die Priesterbildung“ vom 09.03.1978 und „Das Studium der Philosophie im Theologiestudium“, Deutsche Bischofskonferenz vom 22.09.1983)].
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=== Die Philosophie ist die Magd der Theologie ===
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'''[[Pius X.]]''', 8. September 1907 Enzyklika [[Pascendi Dominici gregis]] über den [[Modernismus]] (philosophisches Fundament). In [[Pascendi Dominici gregis (Wortlaut)#Glaube Subjekt der Wissenschaft|Nr. 17]] beschreibt der heilige Papst unmissverständlich und deftig, die Beziehung zwischen Philosophie und [[Theologie]] (das ist Vernunft und Glaube), wenn er sagt: "Die Philosophie hat in religiösen Dingen nicht zu herrschen, sondern zu dienen. Sie hat keine Glaubensvorschriften zu machen, sondern den Glauben mit dem Gehorsam der Vernunft zu umfassen. Sie hat nicht die Tiefe der Geheimnisse Gottes zu erforschen, sondern sie fromm und demütig zu verehren (Breve vom 16.6.1857 gegen Günther)." Die [[Modernisten]] kehren die Sache gerade um. Auf sie passen daher die Worte eines anderen Vorgängers von Uns,, [[Gregor IX.]], die er gegen einige Theologen seiner Zeit schrieb: "Einige unter Euch, vom Geist der [[Eitelkeit]] wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis himmlischer Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der [[Wissenschaft]] zu prunken, nicht zu irgedeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7.7.1228).
  
a) '''[[Methodologie]]''': Methode ist ein „nach-Weg“, ein Nachgehen des eigenen Denkweges jeder
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=== Das falsche philosophische Denk-System ===
Wissenschaft. Sie ist zugleich die Theorie der Methode.
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'''[[Pius X.]]''': Denn wie viele Modernisten möchten als Lehrer in der Kirche gelten, posaunen die moderne Philosophie mit vollen Backen aus, verachten die [[Scholastik]], haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der Scholastik über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen. ([[Pascendi Dominici gregis]] [[Pascendi Dominici gregis (Wortlaut)#Die Ursache des Modernismus|41]]).
  
b) '''[[Logik]]''': Hier geht es um die Gesetze des richtigen Denkens, um die Folgerichtigkeit. Wer weiter in der Philosophie arbeiten will und sich mit ihr beschäftigen will, muß auch die Gesetze des folgerichtigen Denkens erkennen, sonst erliegt er leicht Trugschlüssen und falschen Ableitungen. [[Thomas von Aquin|Thomas v. Aquin]] war ein brillianter Logiker.
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[[Papst]] '''[[Johannes XXIII.]]''', schreibt in der [[Enzyklika]] [[Grata recordatio]] ([[Grata recordatio (Wortlaut)#Gebetsbitte: Die verschiedenen geistigen Nöte|Nr. 4]]) nachdrücklich über das verkehrte philosophische Denken: Des weiteren muss bemerkt werden, dass solche Formen des Denkens und Philosophierens bestehen und ebenso solche Lebensauffassungen heute verbreitet werden, die mit der christlichen Lehre in keiner Weise übereinstimmen können. Niemals werden wir aufhören, dies mit ruhiger, fester und sicherer Überzeugung zu erklären.
  
c) '''[[Erkenntnistheorie]]''': Zeigt die Bedingungen einer objektiv gültiger Erkenntnis. Es geht um die Frage: „Wie ist dem Menschen überhaupt Erkenntnis möglich?Welche Kriterien sind dafür überhaupt erforderlich? Was sind die Grenzen menschlicher Erkenntnis? Diese Fragen gehen letztlich bis an die Wahrheitsbefähigung der menschlichen Vernunft.
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=== Die festgelegte Sprache der christlichen Philosophen ===
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'''[[Paul VI.]]''': Hierher passt die ernste Mahnung des heiligen Augustinus über die verschiedene Art zu sprechen bei Philosophen und beim Christen: »Die Philosophen«, schreibt er, »sprechen freimütig, ohne Scheu, religiöse Menschen zu verletzen, über sehr schwer verständliche Dinge. ''Wir hingegen'' müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine [[Atheismus|gottlose]] Ansicht verursache auch über das, was sie bedeuten« ([[Augustinus von Hippo|Augustinus]], De Civit. DEI. X 23, Migne PL 41, 300; aus: [[Enzyklika]] „[[Mysterium fidei]]über die Lehre und den Kult der Heiligsten [[Eucharistie]] vom 3. September 1965).
  
d) '''[[Sprachphilosophie]]/[[Hermeneutik]]''': Die Sprachphilosophie befasst sich mit der Bedeutung der Sprache für den Menschen als Menschen (ganz wichtig für das Verständnis gerade theologischer und philosophischer Texte).
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=== Das philosophische Erbe der Väter soll genauso gelehrt werden wie philosophische Forschungen der Neuzeit und der Fortschritt der Naturwissenschaft ===
  
e) '''[[Ontologie]]''': Lehre vom Sein und vom Seienden. Sie fragt nach dem Seienden schlechthin, sofern es ein Seiendes ist. Sie wird von Aristoteles „erste Wissenschaft“ genannt. Der Blick wird auf das höchst Seiende gelenkt.
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'''[[Paul VI.]]''', [[II. Vatikanisches Konzil]], Dekret [[Optatam totius]] über die [[Priesterausbildung]] vom 28.10. 1965, Nr.''' 15''':Die philosophischen Disziplinen sollen so dargebeoten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängendem Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe stützen (''innixi patrimonio philosophico perenniter valido'') .<br>Nr. 16: ... Alumnen ... sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas (von Aquin) als als Meister, die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, so weit wie möglich zu erhellen. Es sollen aber auch die philosophischen Forschungen der neueren Zeit berücksichtigt werden, zumal jene, die beim eigenen Volk bedeutenderen Einfluß ausüben, und der Fortschritt der modernen Naturwissenschaften. So sollen die Alumnen über die charakteristischen Erscheinungen der heutigen Zeit gut Bescheid wissen und auf das Gespräch mit den Menschen ihrer Zeit entsprechend vorbereitet werden.  
  
f) '''[[Metaphysik]]''': Sie ist der Versuch, Sein und Sinn von Welt und Leben zu ergründen und stellt so den innersten Bezirk der Philosophie dar. So kennt etwa der Materialismus nur das Sein der Materie und will auch den Geist auf den Stoffzurückführen. Metaphysik bezieht sich auf das alles Überschreitende, alles Zuvor- und Zugrundeliegende. Aristoteles nannte seine Metaphysik auch „Theologie“ (= Rede von Gott).
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Diese [[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016]] betont, dass die [[Priesterausbildung]] "auf dem dauerhaft gültigen philosophischen Erbe der großen christlichen Philosophen basieren" muss ([[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016#b) Studium der Philosophie|Nr. 159]]).
 
 
g) '''[[Gotteslehre|Philosophische Gottesfrage]]''': Sie führt zum Absoluten, zum Endpunkt einer Kausalkette, zum absoluten Verursacher. Den Weg zur Offenbarung kann sie dem denkenden Menschen jedoch nicht abnehmen. Die Glaubensentscheidung ist schließlich ein persönlicher Akt des Menschen.
 
 
 
h) '''[[Anthropologie|Philosophische Anthropologie]]''': Heute kommt der Mensch zunehmend von den verschiedensten Richtungen aus in den Blick, zugleich aber auch aus ihren Blicken. Das führt dazu, dass dem Menschen hinsichtlich seines Seins und seines Verhaltens „nachgestellt“ wird, bis er sich selber nicht mehr findet.
 
 
 
i) '''[[Wertlehre]]''': Überall wird gewertet. Die Wertlehre fragt nach der Gültigkeit eines Werturteils, fragt nach dem Wesen des Wertes. Das Subjekt ist jedoch nicht Maß der Werte, weil Werte keine Beziehungen, sondern Qualitäten sind.
 
 
 
j) '''[[Ästhetik]]''': Sonderfall der Wertlehre; bezieht sich auf das reine Empfinden, auf die reine Anschauung ohne Wertung.
 
 
 
k) '''[[Ethik]]''': Wissenschaft von den sittlichen Werten und dem sittlichen Verhalten. Die Ethik hat die natürliche Sittlichkeit im Blick; Moraltheologie stützt sich jedoch auf die Offenbarung.
 
 
 
l) '''[[Religionsphilosophie]]''': Fragestellung: Wie weit ist der Gott der Offenbarung mit dem Absoluten der Philosophie gleichzusetzen? Sie kann nicht die Philosophie an die Stelle der Offenbarung setzen, wohl aber vor subjektiven Fehlvorstellungen bewahren.
 
 
 
m) '''[[Geschichte der Philosophie]]''': Die Philosophie sucht nach dem Grund, wodurch eine Sache besteht und wodurch sie überhaupt anfängt zu sein. In der Geschichte der Philosophie zeigt sich zugleich das Wesentliche des jeweiligen Zeitalters. Wir erfahren Wesentliches über uns selbst.
 
 
 
n) '''[[Philosophie des 20. Jahrhunderts]]''': Die Philosophie unserer Tage hat zunehmend ihr Denken in Systemen verlassen. Immer mehr wird das eigene Denken in Frage gestellt. Neue Hauptgebiete der Philosophie sind demnach Sprachanalyse und Sprachkritik. Demgegenüber hat der christliche Philosoph [[Jean Guitton]] die neuesten Ergebnisse der Naturwissenschaft als Aufruf interpretiert, den Ansatz des Hl. [[Thomas von Aquin]] von neuem zu bedenken.
 
 
 
== Kirchliche Etappen der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts ==
 
 
 
* [[I. Vatikanisches Konzil]] von 1869-1870, Hauptgegenstand: Abwehr der das Christentum ablehnenden philosophischen Systeme der Neuzeit.
 
 
 
* [[4. August]] [[1879]] Enzyklika [[Aeterni patris]] Der Wert der Philospohie, um den Glauben zu sichern; die scholastische Methode des Heiligen Thomas von Aquin.
 
 
 
* 8. September 1907 Pius X., Enzyklika [[Pascendi dominici gregis]] über den [[Modernismus]] (philosophisches Fundament).
 
In Nr. 17 beschreibt der heilige Papst unmissverständlich und deftig, die Beziehung zwischen Philosophie und [[Theologie]] (das ist Vernunft und Glaube), wenn er sagt: "Die Philosophie hat in religiösen Dingen nicht zu herrschen, sondern zu dienen. Sie hat keine Glaubensvorschriften zu machen, sondern den Glauben mit dem Gehorsam der Vernunft zu umfassen. Sie hat nicht die Tiefe der Geheimnisse Gottes zu erforschen, sondern sie fromm und demütig zu verehren (Breve vom 16.6.1857 gegen Günther)." Die [[Modernisten]] kehren die Sache gerade um. Auf sie passen daher die Worte eines anderen Vorgängers von Uns,, Gregor IX., die er gegen einige Theologen seiner Zeit schrieb: "Einige unter Euch, vom Geist der [[Eitelkeit]] wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis himmlischer Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der [[Wissenschaft]] zu prunken, nicht zu irgedeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7.7.1228).
 
 
 
* II. Vatikanisches Konzil, Dekret [[Optatam totius|OPTATAM TOTIUS]] über die Priesterausbildung vom 28.10. 1965, Nr.''' 15''':Die philosophischen Disziplinen sollen so dargebeoten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängendem Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe (patrimonio philosophico perenniter valido) stützen (Vgl. Pius XII., Enzyklika [[Humani generis|HUMANI GENERIS]] vom 12.8.1950).<br>Nr. 16: ... Alumnen ... sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas (von Aquin) als als Meister, die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, so weit wie möglich zu erhellen.
 
 
 
* [[II. Vatikanisches Konzil]], Erklärung [[Gravissimum educationis|GRAVISSIMUM EDUCATIONIS]] über die christliche Erziehung vom 28.10.1965, Nr. 10:
 
 
 
* Papst Paul VI., Enzyklika [[Mysterium fidei ineffabilis|MYSTERIUM FIDEI INEFFABILIS]] über die Lehre und den Kult er Eucharistie vom 3.9.1965, Nr. 23:<br>(Kirchenlehrer Augustinus spricht) Wir dagegen müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine gottlose Ansicht verursache, auch über das, was sie bedeuten (De Civ. Dei. X. 23 Migne PL 41, 300).
 
 
 
==Die festgelegte Sprache der christlichen Philosophen==
 
 
 
Hierher passt die ernste Mahnung des heiligen Augustinus über die verschiedene Art zu sprechen bei Philosophen und beim Christen: »Die Philosophen«, schreibt er, »sprechen freimütig, ohne Scheu, religiöse Menschen zu verletzen, über sehr schwer verständliche Dinge. ''Wir hingegen'' müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine [[Atheismus|gottlose]] Ansicht verursache auch über das, was sie bedeuten« ([[Augustinus von Hippo|Augustinus]], De Civit. DEI. X 23, Migne PL 41, 300; aus: [[Enzyklika]] „[[Mysterium fidei]]“ über die Lehre und den Kult der Heiligsten [[Eucharistie]] vom 3. September 1965).
 
 
 
==Das falsche philosophische System==
 
 
 
Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben, ist ihr (der [[Modernismus|Modernisten]]) an Irrtümern überreiches System entsprungen ([[Enzyklika]] [[Pascendi dominici gregis]], Anmerkung 25).
 
[[Papst]] [[Johannes XXIII.]], schreibt in der [[Enzyklika]] [[Grata recordatio]] nachdrücklich über das verkehrte philosophische Denken: Des weiteren muss bemerkt werden, dass solche Formen des Denkens und Philosophierens bestehen und ebenso solche Lebensauffassungen heute verbreitet werden, die mit der christlichen Lehre in keiner Weise übereinstimmen können. Niemals werden wir aufhören, dies mit ruhiger, fester und sicherer Überzeugung zu erklären.
 
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*[[Bernhard Kälin]] [[OSB]], Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die [[Logik]], [[Ontologie]], [[Kosmologie]], Psychologie (heute Philosophische [[Anthropologie]]), [[Kriteriologie]], [[Theodizee]], bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1950 (4. Auflage), 1957 (5. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).
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* [[Hans Pfeil]]: Einführung in die [[Philosophie]]. Ihre Bedeutung für Mensch und Kultur ([[Der Mensch in der Welt|DMidW]] Band III, 4; [[Paul Pattloch Verlag]] Aschaffenburg 1960; 4. überarbeitete Auflage 1975 - 269 Seiten - ISBN 3-557-91119-5; 1983).  
*Bernhard Kälin OSB, Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die [[Ethik]], umgearbeitet von Dr. P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1954 ([[Imprimatur]] Curiae, die 8, Juni 1954 † Christianus Caminada. Episcopus).
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* [[Dietrich von Hildebrand]]: Was ist Philosophie?, Gesammelte Werken Band I, [[Josef Habbel Verlag]] und Kohlhammer 1976.
*[[Joseph Gredt]] [[OSB]], Die aristotelisch-thomistische Philosophie, Erster Band [[Logik]] und [[Naturphilosophie]], Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1935 (434 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 16 Martii 1935 Rösch Vic. Gen.).
 
*Joseph Gredt OSB, Die aristotelisch-thomistische Philosophie, Zweiter Band, [[Metaphysik]] und [[Ethik]], Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1935 (373 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 22 Junii 1935 Rösch Vic. Gen.).
 
*[[Dietrich von Hildebrand]], Der Sinn des philosophischen Fragens und Erkennens, Peter Hanstein Verlag Bonn 1950.
 
*[[Dietrich von Hildebrand]]: Was ist Philosophie?, Gesammelte Werken Band I, Verlag Habbel und Kohlhammer 1976.
 
 
* [[Josef Pieper]]: Was heißt Philosophieren, ISBN: 957-0411-86-4
 
* [[Josef Pieper]]: Was heißt Philosophieren, ISBN: 957-0411-86-4
* [[Hans Pfeil]]: Einführung in die [[Philosophie]]. Ihre Bedeutung für Mensch und Kultur ([[Der Mensch in der Welt|DMidW]] Band III, 4; Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1960; 4. überarbeitete Auflage 1975 - 269 Seiten - ISBN 3-557-91119-5; 1983).  
+
* [[Bernard Kälin]] [[OSB]]: Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die [[Logik]], [[Ontologie]], [[Kosmologie]], Psychologie (heute Philosophische [[Anthropologie]]), [[Kriteriologie]], [[Theodizee]], bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1950 (4. Auflage), 1957 (5. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).<ref>[http://www.kathtube.com/player.php?typ=D&benutzer=0&suchtext=Lehrbuch+der+Philosophie Lehrbuch der Philosophie von Bernhard Kälin, bearbeitet von P. Raphael Fäh bei Kathtube]</ref>
 +
* [[Bernard Kälin]] [[OSB]]: Lehrbuch der [[Philosophie]] II, Einführung in die [[Ethik]], umgearbeitet von Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkolleg Sarnen 1962 (396 S.;  3. Auflage; [[Imprimatur]] Curiae, die 18. Iulii 1961 † Christianus Caminada Episcopus).
 +
* [[Johannes Hirschberger]]: Geschichte der Philosophie, Teil 1: [[Altertum]] und [[Mittelalter]], 616 Seiten; Teil 2: [[Neuzeit]] und Gegenwart, 691 Seiten; [[Herder Verlag]] Freiburg-Basel-Wien 1984 (12. verbesserte Auflage [Neubearbeitung des Textes und neue Literatur]; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 26. August 1953 Der Generalvikar Dr. Föhr). Komet Verlag Köln o. J - als Lizenzausgabe der [[Herder Verlag]]es  (ISBN 978-3-89836-656-4).
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* [[Joseph Gredt]] [[OSB]]: Die aristotelisch-[[Thomismus|thomistische]] Philosophie, Erster Band [[Logik]] und [[Naturphilosophie]], [[Herder Verlag|Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1935 (434 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 16 Martii 1935 Rösch Vic. Gen.).
 +
* Joseph Gredt OSB, Die aristotelisch-[[Thomismus|thomistische]] Philosophie, Zweiter Band, [[Metaphysik]] und [[Ethik]], [[Herder Verlag|Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung]] Freiburg im Breisgau 1935 (373 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi Brisgoviae, die 22 Junii 1935 Rösch Vic. Gen.).
 +
* [[Dietrich von Hildebrand]]: Der Sinn des philosophischen Fragens und Erkennens, Peter Hanstein Verlag Bonn 1950.
 +
* Fritz Joachim von Rintelen: Abhandlungen über die Geschichte der Philosophie. Festgabe [[Josef Geyser]] zum 60. Geburtstag (Beiträge in deutsch, französisch, spanisch, italienisch) [[Josef Habbel Verlag]] Regensburg  1930: Der [[Philosophia perennis]]:  Band I: (525 Seiten); Band II: (526-1244 Seiten).
 +
* [[Hans Pfeil]]: Im Umbruch der Zeit Stellungnahmen zu aktuellen philosophischen, pädagogischen und theologischen Fragen. [[Pattloch Verlag]] Aschaffenburg 1978 (360 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3557911519).
 +
* [[Dietrich von Engelhardt]] und [[Heinrich Schipperges]]: Die philosophischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts. Die inneren Verbindungen zwischen Philosophie und Medizin im 20. Jahrhundert.  Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1980 (190 Seiten; ISBN 3534007549).
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
*[http://www.kathtube.com/player.php?typ=D&benutzer=0&suchtext=Lehrbuch+der+Philosophie Das Lehrbuch der Philosophie von Bernhard Kälin, bearbeitet von P. Raphael Fäh als Worddokument bei Kathtube]
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* [https://vimeopro.com/ewtn/denk-mit "Denk mit !", Philosophieren mit] [[Weihbischof]] [[Everardus de Jong]], Videos in 13 Folgen bei [[EWTN]]
* [http://www.novaetvetera.de/katalog/sachgeb_130.html Erwerbbare antiquarische Bücher über Philosophie]
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
[[Kategorie:Philosophie|!]]
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[[Kategorie:Philosophie|!]]

Version vom 1. Oktober 2018, 20:50 Uhr

Vorlage:Überarbeiten

Die Philosophie (griechisch = "Liebe zur Weisheit") ist eine natürliche Wissenschaft. Sie versucht, mit dem Verstand oder der Vernunft zu den letzten Gründen der Gesamtwirklichkeit vorzudringen, besonders in Bezug auf das Sein und das Sollen des Menschen.<ref>Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 207 (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref>

Einteilung

Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:<ref>ganzer Abschnitt: vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, S. 208; Psychologie wird heute als die dreifache Anthropologie gelehrt.</ref>

A) Die Denkphilosophie befasst sich mit den Gesetzen des Denkens (Logik) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens (Erkenntnistheorie).

B) Die Seinsphilosophie (Metaphysik) ist die allgemeine Lehre von der inneren Struktur des Seins und von seinem letzten Ursprung her (Theodizee: Natürliche Gotteslehre), die ihre Erkenntnisse in der Naturphilosophie (Kosmologie) und in der Lehre vom Seelenleben (Philosophische Anthropologie) auf die beiden Grundbezirke des Geschaffenen anwendet.

C) Die Praktische Philosophie ist die Moralphilosophie (Ethik) und die Philosophie der Kunst (Ästhetik).

Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung wie die Theologie, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da Glaube und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben.

Kirchliches

Siehe auch die Päpstlichen Schreiben im Artikel: Priesterausbildung

Die Philosophie ist die Magd der Theologie

Pius X., 8. September 1907 Enzyklika Pascendi Dominici gregis über den Modernismus (philosophisches Fundament). In Nr. 17 beschreibt der heilige Papst unmissverständlich und deftig, die Beziehung zwischen Philosophie und Theologie (das ist Vernunft und Glaube), wenn er sagt: "Die Philosophie hat in religiösen Dingen nicht zu herrschen, sondern zu dienen. Sie hat keine Glaubensvorschriften zu machen, sondern den Glauben mit dem Gehorsam der Vernunft zu umfassen. Sie hat nicht die Tiefe der Geheimnisse Gottes zu erforschen, sondern sie fromm und demütig zu verehren (Breve vom 16.6.1857 gegen Günther)." Die Modernisten kehren die Sache gerade um. Auf sie passen daher die Worte eines anderen Vorgängers von Uns,, Gregor IX., die er gegen einige Theologen seiner Zeit schrieb: "Einige unter Euch, vom Geist der Eitelkeit wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis himmlischer Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der Wissenschaft zu prunken, nicht zu irgedeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7.7.1228).

Das falsche philosophische Denk-System

Pius X.: Denn wie viele Modernisten möchten als Lehrer in der Kirche gelten, posaunen die moderne Philosophie mit vollen Backen aus, verachten die Scholastik, haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der Scholastik über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen. (Pascendi Dominici gregis 41).

Papst Johannes XXIII., schreibt in der Enzyklika Grata recordatio (Nr. 4) nachdrücklich über das verkehrte philosophische Denken: Des weiteren muss bemerkt werden, dass solche Formen des Denkens und Philosophierens bestehen und ebenso solche Lebensauffassungen heute verbreitet werden, die mit der christlichen Lehre in keiner Weise übereinstimmen können. Niemals werden wir aufhören, dies mit ruhiger, fester und sicherer Überzeugung zu erklären.

Die festgelegte Sprache der christlichen Philosophen

Paul VI.: Hierher passt die ernste Mahnung des heiligen Augustinus über die verschiedene Art zu sprechen bei Philosophen und beim Christen: »Die Philosophen«, schreibt er, »sprechen freimütig, ohne Scheu, religiöse Menschen zu verletzen, über sehr schwer verständliche Dinge. Wir hingegen müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine gottlose Ansicht verursache auch über das, was sie bedeuten« (Augustinus, De Civit. DEI. X 23, Migne PL 41, 300; aus: EnzyklikaMysterium fidei“ über die Lehre und den Kult der Heiligsten Eucharistie vom 3. September 1965).

Das philosophische Erbe der Väter soll genauso gelehrt werden wie philosophische Forschungen der Neuzeit und der Fortschritt der Naturwissenschaft

Paul VI., II. Vatikanisches Konzil, Dekret Optatam totius über die Priesterausbildung vom 28.10. 1965, Nr. 15:Die philosophischen Disziplinen sollen so dargebeoten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängendem Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe stützen (innixi patrimonio philosophico perenniter valido) .
Nr. 16: ... Alumnen ... sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas (von Aquin) als als Meister, die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, so weit wie möglich zu erhellen. Es sollen aber auch die philosophischen Forschungen der neueren Zeit berücksichtigt werden, zumal jene, die beim eigenen Volk bedeutenderen Einfluß ausüben, und der Fortschritt der modernen Naturwissenschaften. So sollen die Alumnen über die charakteristischen Erscheinungen der heutigen Zeit gut Bescheid wissen und auf das Gespräch mit den Menschen ihrer Zeit entsprechend vorbereitet werden.

Diese Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016 betont, dass die Priesterausbildung "auf dem dauerhaft gültigen philosophischen Erbe der großen christlichen Philosophen basieren" muss (Nr. 159).

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />