Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da [[Glaube]] und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben. Philosophische Ergebnisse, die sicher feststehenden Glaubenswahrheiten widersprechen, unterliegen einem Irrtum (Denkfehler).
 
Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da [[Glaube]] und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben. Philosophische Ergebnisse, die sicher feststehenden Glaubenswahrheiten widersprechen, unterliegen einem Irrtum (Denkfehler).
  
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Version vom 6. Februar 2014, 10:28 Uhr

Die Philosophie (übersetzt "Liebe zur Weisheit") ist eine natürliche Wissenschaft. Sie versucht mit dem Verstand oder der Vernunft zu den letzten Gründen der Gesamtwirklichkeit vorzudringen, besonders das Sein und das Sollen des Menschen.

Die Philosophie schöpft ihre Erkenntisse nicht aus der übernatürlichen Offenbarung, kann aber mit dieser nicht im Widerspruch stehen, da Glaube und Vernunft dieselbe Wahrheitsquelle (Gott) haben. Philosophische Ergebnisse, die sicher feststehenden Glaubenswahrheiten widersprechen, unterliegen einem Irrtum (Denkfehler).

Einteilung

Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:

A) Die Denkphilosophie (ens rationale), die sich mit den Gesetzen (Logik) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens (Erkenntnistheorie) befasst.

B) Die spekulative Philosphie (ens reale) oder Seinsphilosophie. Diese wird eingeiteilt in Metaphysik und Naturphilosophie. Die Metaphysik wird in Ontologie und Theodizee unterschieden. Die Naturphilosophie befasst sich mit der Lehre über den Menschen: der Anthropologie (der philosophischen, der psychologischen und der kulturellen) und schließlich der Kosmologie.

C) Der praktischen Philosophie oder der Tunphilosophie, der Ethik oder Moralphilosophie und der Philosophie der Kunst (Ästhetik).

Wichtige Päpstliche Aussagen zur Philosphie

siehe: die Päpstliche Schreiben im Artikel: Priesterausbildung !

  • I. Vatikanisches Konzil von 1869-1870, Hauptgegenstand: Abwehr der das Christentum ablehnenden philosophischen Systeme der Neuzeit.

Die Philosophie ist die Magd der Theologie

  • Pius X., 8. September 1907 Enzyklika Pascendi dominici gregis über den Modernismus (philosophisches Fundament). In Nr. 17 beschreibt der heilige Papst unmissverständlich und deftig, die Beziehung zwischen Philosophie und Theologie (das ist Vernunft und Glaube), wenn er sagt: "Die Philosophie hat in religiösen Dingen nicht zu herrschen, sondern zu dienen. Sie hat keine Glaubensvorschriften zu machen, sondern den Glauben mit dem Gehorsam der Vernunft zu umfassen. Sie hat nicht die Tiefe der Geheimnisse Gottes zu erforschen, sondern sie fromm und demütig zu verehren (Breve vom 16.6.1857 gegen Günther)." Die Modernisten kehren die Sache gerade um. Auf sie passen daher die Worte eines anderen Vorgängers von Uns,, Gregor IX., die er gegen einige Theologen seiner Zeit schrieb: "Einige unter Euch, vom Geist der Eitelkeit wie ein Schlauch aufgebläht, streben die von den Vätern gesetzten Grenzsteine in profaner Neuerung zu verrücken, sie unterwerfen das Verständnis himmlischer Dinge der philosophisch-rationalen Erkenntnis, nur um mit der Wissenschaft zu prunken, nicht zu irgedeiner Förderung ihrer Hörer. Verführt durch allerlei fremde Lehren, setzen sie den Kopf an den Schwanz und lassen die Magd Königin sein" (An die Magister der Theologie zu Paris 7.7.1228).

Das falsche philosophische System

Pius X.: Denn wie viele Modernisten möchten als Lehrer in der Kirche gelten, posaunen die moderne Philosophie mit vollen Backen aus, verachten die Scholastik, haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der Scholastik über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen. (Pascendi dominici gregis 41).

Die katholische Philosophie ist überzeitlich

  • Pius XI., "Darum sollen diese Jugendlichen nicht nur, wie alle übrigen Gläubigen, durch Belehrung und Gewöhnung gemäß den christlichen Prinzipien gebildet werden, sondern eine höhere Bildung und Erziehung erhalten, nicht zuletzt auch in der christlichen Philosophie, die zu Recht überzeitliche Philosophie genannt wird."28. März 1937 Enzyklika Firmissimam constantiam, Nr. 19.

Die festgelegte Sprache der christlichen Philosophen

  • Paul VI.: Hierher passt die ernste Mahnung des heiligen Augustinus über die verschiedene Art zu sprechen bei Philosophen und beim Christen: »Die Philosophen«, schreibt er, »sprechen freimütig, ohne Scheu, religiöse Menschen zu verletzen, über sehr schwer verständliche Dinge. Wir hingegen müssen eine festgelegte Ausdrucksweise befolgen, um zu vermeiden, dass ein zu freier Gebrauch der Worte eine gottlose Ansicht verursache auch über das, was sie bedeuten« (Augustinus, De Civit. DEI. X 23, Migne PL 41, 300; aus: EnzyklikaMysterium fidei“ über die Lehre und den Kult der Heiligsten Eucharistie vom 3. September 1965).

Das stets gültige philosophische Erbe der Väter soll gelehrt werden

  • Paul VI., II. Vatikanisches Konzil, Dekret Optatam totius über die Priesterausbildung vom 28.10. 1965, Nr. 15:Die philosophischen Disziplinen sollen so dargebeoten werden, dass die Alumnen vor allem zu einem gründlichen und zusammenhängendem Wissen über Mensch, Welt und Gott hingeführt werden. Sie sollen sich dabei auf das stets gültige philosophische Erbe (patrimonio philosophico perenniter valido) stützen (Vgl. Pius XII., Enzyklika Humani generis vom 12.8.1950).
    Nr. 16: ... Alumnen ... sodann sollen sie lernen, mit dem heiligen Thomas (von Aquin) als als Meister, die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, so weit wie möglich zu erhellen.

Das verkehrte philosophische Denken

Papst Johannes XXIII., schreibt in der Enzyklika Grata recordatio (Nr. 4) nachdrücklich über das verkehrte philosophische Denken: Des weiteren muss bemerkt werden, dass solche Formen des Denkens und Philosophierens bestehen und ebenso solche Lebensauffassungen heute verbreitet werden, die mit der christlichen Lehre in keiner Weise übereinstimmen können. Niemals werden wir aufhören, dies mit ruhiger, fester und sicherer Überzeugung zu erklären.

Reform der kirchlichen Studien der Philosophie

Benedikt XVI.: 28. Januar 2011 Kongregation für das katholische Bildungswesen: Dekret zur Reform der kirchlichen Studien der Philosophie.

Literatur

  • Hans Pfeil: Einführung in die Philosophie. Ihre Bedeutung für Mensch und Kultur (DMidW Band III, 4; Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1960; 4. überarbeitete Auflage 1975 - 269 Seiten - ISBN 3-557-91119-5; 1983).
  • Dietrich von Hildebrand: Was ist Philosophie?, Gesammelte Werken Band I, Josef Habbel Verlag und Kohlhammer 1976.
  • Josef Pieper: Was heißt Philosophieren, ISBN: 957-0411-86-4
  • Bernhard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die Logik, Ontologie, Kosmologie, Psychologie (heute Philosophische Anthropologie), Kriteriologie, Theodizee, bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1950 (4. Auflage), 1957 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).
  • Bernhard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die Ethik, umgearbeitet von Dr. P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1954 (Imprimatur Curiae, die 8, Juni 1954 † Christianus Caminada. Episcopus).
  • Joseph Gredt OSB: Die aristotelisch-thomistische Philosophie, Erster Band Logik und Naturphilosophie, Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1935 (434 Seiten; Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 16 Martii 1935 Rösch Vic. Gen.).
  • Joseph Gredt OSB, Die aristotelisch-thomistische Philosophie, Zweiter Band, Metaphysik und Ethik, Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1935 (373 Seiten; Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 22 Junii 1935 Rösch Vic. Gen.).
  • Dietrich von Hildebrand: Der Sinn des philosophischen Fragens und Erkennens, Peter Hanstein Verlag Bonn 1950.
  • Fritz Joachim von Rintelen: Abhandlungen über die Geschichte der Philosophie. Festgabe Josef Geyser zum 60. Geburtstag (Beiträge in deutsch, französisch, spanisch, italienisch) Josef Habbel Verlag Regensburg 1930: Der Philosophiia perennis: Band I: (525 Seiten); Band II: (526-1244 Seiten).
  • Hans Pfeil: Im Umbruch der Zeit Stellungnahmen zu aktuellen philosophischen, pädagogischen und theologischen Fragen. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1978 (360 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3557911519).
  • Dietrich von Engelhardt und Heinrich Schipperges: Die philosophischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts. Die inneren Verbindungen zwischen Philosophie und Medizin im 20. Jahrhundert. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1980 (190 Seiten; ISBN 3534007549).

Weblinks

Anmerkungen

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