Martin I.

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Der hl. Papst Martin I. (* um 600 in Todi in Umbrien in Italien) starb am 16. September 655 in Chersones, heute Ruinen bei Sewastopol auf der Halbinsel Krim in der Ukraine.

Martin war vor seiner Papstwahl päpstlicher Gesandter am kaiserlichen Hof in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. Im Jahr 649 wurde er zum Papst gewählt und ohne kaiserliche Bestätigung geweiht. Sein Regierungsantritt fiel in eine Zeit hitziger theologischer Streitigkeiten um das Problem des Monotheletismus, die Frage, wie viele „Willen” in Jesus wirksam gewesen seien. Die Diskussion war so heftig, dass der byzantinische Kaiser Konstantin II., der die Einheit der Kirche und des Reiches angesichts drohender muslimischer Angriffe erhalten wollte, 648 jede weitere Diskussion über dieses Thema strikt verbot.

Noch zu seinen Lebzeiten war in Rom sein Nachfolger, der hl. Eugen I., gewählt worden; da Martin nie abgedankt hatte, galt er aber noch als amtierender Papst. Der eigentlich erst zweite Papst des Namens Martin beging 1281 einen Zählfehler und nannte sich Martin IV.