Maria Magdalena

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Maria Magdalena und die Jünger , Psalter aus der Abtei St. Alban bei London. Zwischen 1119 und 1146. Hildesheim, St. Godehard
Maria Magdalena Wallfahrtskirche Maria Rehkogel

Maria Magdalena (auch Maria von Magdala, Maria Magdalene, ital. Maddalena, frz. Madeleine) wird im Lukas-Evangelium (Lk 8,2) als erste der Frauen erwähnt, welche Jesus geheilt hatte. Er trieb sieben Dämonen aus ihr aus. Darauf begleitete sie Jesus und unterstützte ihn auch materiell (Lk 8,3). Sie stand in der Nähe des Kreuzes Jesu (Mt 27,56, Mk 15,40), war bei seinem Begräbnis dabei (Mt 27,61, Mk 15,47) und ging am Ostermorgen mit anderen Frauen zum Grab (Mk 16,1-8, Joh 20,1-10). Ihr ist der auferstandene Herr zuerst erschienen, und er hat sie mit der Botschaft von der Auferstehung zu seinen Jüngern gesandt (Mk 16,9; Joh 20,11-18). Deshalb wurde sie schon in der Alten Kirche als "Apostelgleiche" verehrt. Im 3. Jahrhundert begründete Hippolyt von Rom die ehrenvolle Bezeichnung Apostola apostolorum – „Apostelin der Apostel“, die von Papst Gregor dem Großen und von den Theologen Hrabanus Maurus und Thomas von Aquin aufgegriffen wurde. <ref>Rhabanus Maurus: De vita beatae Mariae Magdalenae, c. CCVII; Thomas von Aquin: In Ioannem Evangelistam expositio, c. XX, L. III, 6. Documents, “Apostolorum Apostola” (PDF); Erzbischof Roche: Maria Magdalenas außerordentliche Rolle, Radio Vatikan am 10. Juni 2016 [1]</ref>.

Die abendländische Liturgie setzte seit Papst Gregor d. Gr. voraus, dass Maria Magdalena die Sünderin war, welche Jesus die Füße wusch (Lk 7,36-50); und überdies, dass sie die Schwester von Marta und Lazarus war (Lk 10,38-50; Joh 12,1-8). Inzwischen jedoch wurde kirchlicherseits der Irrtum eingeräumt. (Maria war zur Zeit Jesu ein sehr häufiger jüdischer Vorname.)

Zur außerbiblischen Legendenbildung gehört, dass sie in Ephesus, auf dem Gebiet der heutigen Türkei, starb; und dass in Aix-en-Provence in Frankreich eine Reliquie von ihr aufbewahrt wird. Unhaltbar ist die von Dan Brown in seinem Roman "Sakrileg" (The Da Vinci Code) ins Spiel gebrachte These, dass Maria Magdalena mit Jesus verheiratet war; oder dass es - wie von einigen behauptet - ein sexuelles Liebesverhältnis der beiden gegeben habe. Die Verehrung der Ste. Madeleine ist in Südfrankreich jedoch sehr ausgeprägt, was den Autor "inspiriert" haben könnte.

Ihr liturgischer Gedenktag am 22. Juli wird seit dem Jahre 2016 auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus] als Fest gefeiert und ist damit den Apostelfesten gleichgestellt. Die Messliturgie enthält für das Fest eine eigene Präfation. Damit soll ein Perspektivwechsel eingeleitet und das kirchliche Nachdenken über die Würde der Frau und die Wertschätzung der Rolle von Frauen in der Kirche angeregt werden.<ref>Dekret der Gottesdienstkongregation am 3. Juni 2016 (radiovaticana.de: Liturgie: Maria Magdalena wird den Aposteln gleichgestellt [2]</ref>

Sie ist unter anderem die Patronin der Städte Marseille, Vezélay und Autun; der reuigen Sünderinnen, Friseure und Kammmacher, der Gärtner, Parfüm- und Puderfabrikanten, der Weingärtner und Weinhändler, der Verführten und der Schüler.

Gebet zur heiligen Maria Magdalena

Liebe heilige Maria Magdalena,
lass uns nach deinem Vorbild
Christus, unserem Herrn und
Meister, in Treue nachfolgen.
Lehre uns, ihn lieben, wie du
ihn geliebt hast, damit wir Zeugen
seiner Barmherzigkeit werden und
zur Freude des ewigen Lebens gelangen.

Päpstliches

Franziskus

Literatur

  • Sean Davidson MSE: Maria Magdalena - Prophetin der eucharistischen Liebe, Fe Medienverlag 2022 (229 Seiten, ISBN 978-3863573355).
  • Pur spezial "Maria Magdalena" (Katholisches Themenheft - 20 Seiten, DIN A 5) Fe-Medienverlag
  • Christoph Wrembek: Die sogenannte Magdalenerin. Maria Magdalena - die namenslose Sünderin und die Schwester der Marta. St. Benno Verlag (ISBN: 978-3-7462-2395-7).

Weblinks

Anmerkungen

<references />