Juliana Weiskircher

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Juliana Weiskircher (*3. Februar 1824 in Ulichskirchen, Niederösterreich; † 26 März 1862) war eine Stigmatisierte aus Österreich, welche es als ihren Beruf ansah ihre Schmerzen und Leiden als Sühne aus Liebe zu Gott zu ertragen.

Biografie

Juliana Weiskircher wurde mit ihre Zwillingsschwester Walburga unweit von Wien geboren und am gleichen Tag getauft. Ihre Eltern hießen Anna Maria und Martin und waren Bauern. Sie hatten insgesamt zehn Kinder. Juliana besuchte bis zum 12. Lebensjahr die Pfarrschule in Ulrichskirchen. Der Vater verstarb an Lungentuberkulose als sie 13 Jahre alt war. Bei einem Brunnen verschluckte sie einen Wassermolch, das erst ca. zwei Jahre später durch ein Brechmittel, das eine "berühmte Dame" ihr gab, aus ihrem Körper entfernt werden konnte. Später litt sie an schweren Krämpfen und an Zuständen todesähnlicher Erstarrung.

Visionen und Ekstasen

Berichtet wird, Juliana hätte 1845 oder Anfang 1846 die Gottesmutter gesehen. Sie sah die Armen Seelen und finstere Gestalten aus der Hölle. Ab 1846 war sie ständig bettlägerig und litt an Tuberkulose.

1847 erhält sie die Gabe des Hellsehens. Sie zeigte sich besonders während ihrer Ekstasen, aber auch im wachen und normalen Zustand. Sie konnte Zukünftiges vorraussehen und Vergangenes schauen. Sie konnte Gedanken lesen und in die Herzen der Menschen blicken.

Stigmatisierung

In einer Nacht vom Donnerstag auf Freitag 1847 verspürte sie zum ersten Mal Schmerzen an Händen, Füßen und an der Stirn. Nicht im entferntesten dachte sie an eine Stigmatisation, sofern sie dieses Phänomen überhaupt kannte. Es entstanden "Flecken" die im Revolutuionsjahr 1848 immer kräftiger rot wurden und später schmerzliche blutende Wundmale wurden. Im Advent 1949, am 14. Dezember, fing ihre rechte Brustseite an zu bluten. Am 1. März 1850, dem Fest der heiligen Dornenkrone Christi, begann ihre Stirn, wie aus einer Serie von Einstichen zu bluten. In der Mitte der Fastenzeit zeigten sich die Wundmale Christi an Händen und Füßen. Als der Karfreitag kam, wurden die Blutungen am stärksten.

1850 übersiedelte Juliana nach Schleinbach, einer drei Kilometer nördlich von Ulrichskirchen gelegenen Pfarre, da ihre Eltern den Besucherandrang nicht mehr bewältigten.

Mystisches Sterben - Todesschlummer

Am 3. Mai 1850, dem Fest der Kreuzauffindung, trat erstmals die mystische Nachbildung des Todes Christi ein. Nach vollendetem Todeskampf dauerte der darauffolgende Todesschlummer eine halbe Stunde. Es sah aus, als ob Juliana tatsächlich gestorben wäre. Dieses mystische Sterben wiederholte sich an allen folgenden Freitagen bis einschließlich 12. Juli, wobei der Todesschlummer sich verlängerte. Am 10. Mai dauerte er eine Stunde, am 17. Mai zwei, und am 24. Mai hielt der Todesschlaf volle drei Stunden an. Diese Zeitdauer blieb dann bis zum 12. Juli so ziemlich gleich.

Nach dem Tod ihrer Schwester Theresia und Julianas Schwager Joseph in Schleinbach, welche 1855 an der Cholera starben, zog Juliana ins Nachbarhaus zu den Eheleuten Rath und lebte bis zu ihrem Tod noch sieben Jahre. Gegen Ende ihres Lebens hörten die außergewöhnlichen Zustände auf. Juliana erkrankte an Brustkrebs, der ihr ein langes Siechtum und schließlich den Tod brachte.

Literatur

  • Paul Kovarik: Juliana Weiskircher die Stigmatisierte aus der Nähe Wiens. Mediatrix Verlag 2004 (120 Seiten; ISBN 3-85406-167-6)
  • Walter Strauß: Juliana Weiskircher, eine österreichische Stigmatisierte. Salterrae Maria Roggendorf 1993.
  • Philipp Mahler: Enthüllungen über die ekstatische Jungfrau Juliana Weiskircher aus Schleinbach. Mayer und Compagnie Wien 1881.