Islam: Unterschied zwischen den Versionen

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Das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] drückt die aktuelle Haltung zum Islam in der [[Erklärung]] [[Nostra aetate]] in [[Nostra aetate (Wortlaut)#Die verschiedenen Religionen|Nr. 2]] aus. Allgemein  über die Religionen sagt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet." Auf den Islam konkret geht das Konzil in [[Nostra aetate (Wortlaut)#Die muslimische Religion|Nr. 3]] ein: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde<ref>Vgl. [[Gregor VII.]], Ep. III.,21 ad Anazir (Al-Nasir), regem Mauritaniæ, ed. E. Caspar in MGH, Ep. sel. II, 1920, I, 288, 11-15; [[PL]] 148, 451 A.</ref>, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie [[Abraham]] sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.<br>
 
Das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] drückt die aktuelle Haltung zum Islam in der [[Erklärung]] [[Nostra aetate]] in [[Nostra aetate (Wortlaut)#Die verschiedenen Religionen|Nr. 2]] aus. Allgemein  über die Religionen sagt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet." Auf den Islam konkret geht das Konzil in [[Nostra aetate (Wortlaut)#Die muslimische Religion|Nr. 3]] ein: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde<ref>Vgl. [[Gregor VII.]], Ep. III.,21 ad Anazir (Al-Nasir), regem Mauritaniæ, ed. E. Caspar in MGH, Ep. sel. II, 1920, I, 288, 11-15; [[PL]] 148, 451 A.</ref>, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie [[Abraham]] sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.<br>
 
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, ''das Vergangene beiseite zu lassen'', sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen."
 
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, ''das Vergangene beiseite zu lassen'', sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen."
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===Andere Stellungnahmen===
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*St. [[Thomas von Aquin]] verurteilte den Islam in seiner "Summa contra Gentiles".
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*Das Ökumenische [[Konzil von Basel-Ferrera-Florenz]] bezeichnet des Islam als "ruchlose Sekte Mohammeds". 
  
 
[[Johannes Paul II.]] erklärte 2011: "Die Kirche erweist den muslimischen Gläubigen eine besondere Aufmerksamkeit, denen ihr Glaube an den alleinigen Gott, ihr Empfinden für das [[Gebet]] und ihre Wertschätzung für die sittliche Lebenshaltung gegeben ist".
 
[[Johannes Paul II.]] erklärte 2011: "Die Kirche erweist den muslimischen Gläubigen eine besondere Aufmerksamkeit, denen ihr Glaube an den alleinigen Gott, ihr Empfinden für das [[Gebet]] und ihre Wertschätzung für die sittliche Lebenshaltung gegeben ist".

Version vom 23. September 2014, 16:21 Uhr

Der Islam („Unterwerfung (unter Gott)“, „völlige Hingabe (an Gott)“, von arabisch aslama „übergeben, sich ergeben, sich hingeben“) ist eine der großen Weltreligionen. Sie geht auf den Propheten Mohammed (* 571 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina) zurück. Heute existieren zwei Hauptrichtungen, der sunnitische und der schiitische Islam.

Mit Christentum und Judentum gehört der Islam zu den abrahamitischen Religionen, die Abraham als gemeinsamen Stammvater kennen und an den einen Gott glauben (Monotheismus).

Ursprung

Die islamische Religion verwertet Quellen aus dem Alten und dem Neuen Testament, stellt jedoch als einzigartige und endgültige Offenbarung Gottes jene heraus, die - wie Moslems glauben - an den Propheten Mohammed ergangen ist. Der Koran als heiliges Buch des Islam ist gemäß verbreiteter muslimischer Auffassung eine gleichsam vom Himmel gefallene Offenbarung Gottes, die in keiner Weise hinterfragt werden darf.

Schriften des Islam

  • Koran
  • Hadith (schriftliche Überlieferungen, was andere später über den Propheten Mohammed und den Koran geschrieben haben)

Lehre

Der Islam lehrt einen Monotheismus. Der christliche Glaube an den einen Gott in drei Personen (Dreifaltigkeit) wird als angebliche Vielgötterei abgelehnt.

Der Islam ruht auf "fünf Säulen":

  • Glaubensbekenntnis (Schahada): "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet."
  • Gebet (Salat): fünfmal täglich in Richtung Mekka
  • Almosen (Zakat): eine Gabe bzw. eine Steuer für die Bedürftigen und Notleidenden
  • Fasten (Saum): Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan
  • Pilgerreise (Hadsch): Wallfahrt nach Mekka; mindestens einmal im Leben

Wer all dies befolgt, gilt als guter Muslim.

Islam und Christentum

Liebe

Während für die Christen „die Quelle und das Vorbild für die Liebe zu Gott und zum Nächsten die Liebe Christi zu seinem Vater, zur Menschheit und zu jedem Menschen“ ist, verstehen die muslimischen Gelehrten unter Liebe „eine zeitlose transzendente Kraft“, die die Rücksicht der Menschen im Umgang miteinander „anleitet und verwandelt“. Für Christen wie für Muslime ist Gott selbst die Quelle der Liebe.<ref>Zenit.org: Katholisch-muslimisches Forum: Menschenrechte stärken, Meldung vom 6. November 2008.</ref>

Die Katholische Kirche und der Islam heute

Das Zweite Vatikanische Konzil drückt die aktuelle Haltung zum Islam in der Erklärung Nostra aetate in Nr. 2 aus. Allgemein über die Religionen sagt es: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet." Auf den Islam konkret geht das Konzil in Nr. 3 ein: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde<ref>Vgl. Gregor VII., Ep. III.,21 ad Anazir (Al-Nasir), regem Mauritaniæ, ed. E. Caspar in MGH, Ep. sel. II, 1920, I, 288, 11-15; PL 148, 451 A.</ref>, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.
Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen."

Andere Stellungnahmen

Johannes Paul II. erklärte 2011: "Die Kirche erweist den muslimischen Gläubigen eine besondere Aufmerksamkeit, denen ihr Glaube an den alleinigen Gott, ihr Empfinden für das Gebet und ihre Wertschätzung für die sittliche Lebenshaltung gegeben ist".

Zitate

  • "Der Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er keine Gefährtin hat?" (Sure 6,101)

Literatur

  • Murad W. Hofmann, Der Koran. Das heilige Buch des Islam, ISBN 978-3424014983
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Islam, Bonn 2007 (Aus Politik und Zeitgeschichte 26–27, 2007), Vorlage:ISSN
  • Monika Tworuschka, Udo Tworuschka, Petra Niebuhr-Timpe (Hrsg.), Der Islam. Eine Einführung, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2007, ISBN=978-3-579-06481-9
  • Adel Theodor Khoury, Ludwig Hagemann, Peter Heine, Lexikon des Islam, Elektronische Ressource. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 978-3-89853-747-6
  • Bassam Tibi, Die islamische Herausforderung. Religion und Politik im Europa des 21. Jahrhunderts. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-22034-2
  • Josef Herget: Der Missionsauftrag Christi. Der Islam als Herausforderung für das Christentum in Europa - in: (Hsgr.) Franz Breid: Europa und das Christentum. Referate der Internationalen Theologischen Sommerakademie 2008 des Linzer Priesterkreises Christiana Verlag 2008, S. 74-123 (216 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3717111493; ISBN 978-3-7171-1149-8; [1]).
  • Gerhard Winkler: Die spannungsreiche Beziehung von Christentum und Islam von den Anfängen (636) bis zu den Türkenkriegen (1683/1716 – 1718), in: Gerhard Stumpf (Hrg.): Jesus Christus und die Religionen der Erde - Berichtband der 13. Theologischen Sommerakademie Dießen 2005 als PDF-Datei, ISBN 3-9808068-4-7
  • Florian Kopp: Gottes letztes Wort? Der Islam aus katholischer Sicht, in: Gerhard Stumpf (Hrg.): Jesus Christus und die Religionen der Erde - Berichtband der 13. Theologischen Sommerakademie Dießen 2005 als PDF-Datei, ISBN 3-9808068-4-7
  • Leo Tanner: Islam – Christentum. Eine aktuelle Herausforderung. WeG Verlag 2011 (160 Seiten).
  • Christine Schirrmacher: Islam und Demokratie – ein Gegensatz? SCM Hänssler: Holzgerlingen 2013 (Pb. 101 Seiten). <ref> Islam und Demokratie – ein Gegensatz? Kath.net am 10. August 2013</ref>
  • Ursula Spuler-Stegemann: Die 101 wichtigsten Fragen-Islam. C. H. Beck, München 2007 (149 Seiten; ISBN 978-3-406-51111-0).
  • Ergun M. Caner, Leben hinter dem Schleier, Frauen in der Welt des Islam, ISBN 978-3894379940
  • Mark A. Gabriel, Islam und Terrorismus, ISBN 3-935197-39-X

Weblinks

Pater Josef Herget CM: "Der Islam -Informationen für Christen" bei www.kupfergasse.de

Anmerkungen

<references />