Intelligent Design: Unterschied zwischen den Versionen

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jedes Design in der Natur aus ungerichteten Prozessen entstand.
 
jedes Design in der Natur aus ungerichteten Prozessen entstand.
  
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Um zu untersuchen, ob es sich bei Design um eine Illusion oder einer Intelligenzleistung handelt, müsste eine abgrenzende, nach beiden Richtungen offene Forschung stattfinden. Oft werden aber Forschungsarbeiten von vornherein in Fachpublikationen nicht zugelassen, sobald sie erkennen lassen, dass sie im Ergebnis intelligentes Design in der Natur als plausibel ansehen.
 
Um zu untersuchen, ob es sich bei Design um eine Illusion oder einer Intelligenzleistung handelt, müsste eine abgrenzende, nach beiden Richtungen offene Forschung stattfinden. Oft werden aber Forschungsarbeiten von vornherein in Fachpublikationen nicht zugelassen, sobald sie erkennen lassen, dass sie im Ergebnis intelligentes Design in der Natur als plausibel ansehen.

Version vom 29. Februar 2008, 12:36 Uhr

Intelligent Design ist eine Theorie, die einen in der Natur vorhandenen immanenten Plan erkennt, und stellt eine Alternative zum darwinistischen Konzept von „Zufall und Notwendigkeit“ dar. Die Entwicklung des Lebens im Universum wird beim „Intelligent Design“ auf eine primäre Ursache zurückgeführt. „Intelligent Design“ ist eine weltanschauliche Theorie, sofern es aus kreationistischer Sicht betrieben wird, d.h. dass von vornherein von einer planenden Instanz - von Gott - in Naturprozessen ausgegangen wird. „Intelligent Design“ ist hingegen eine rein naturwissenschaftliche Theorie, sofern sie aufgrund der vorliegenden Daten naturwissenschaftlicher Forschung objektive Kriterien identifiziert, nach denen es zumindest hochplausibel ist, dass Zufallsprozesse nicht hinreichen, komplex spezifische Strukturen in der Natur hervorzubringen.


Naturwissenschaftliche Begründung und Motivation

Begründung und Motivation findet die Theorie des Intelligent Design in einer Aussage Charles Darwins in seinem Standardwerk "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl":

"Ließe sich irgendein zusammengesetztes Organ nachweisen, dessen Vollendung nicht möglicherweise durch zahlreiche kleine aufeinanderfolgende Modifikationen hätte erfolgen können, so müsste meine Theorie unbedingt zusammenbrechen."

(Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten, S.206)


Diese Aussage ist aus naturwisenschaftlicher Sicht wichtig, weil sie ein unabdingbares Falsifizierungskriterium für die darwinsche Evolutionstheorie ist. Ohne ein solches Kriterium, das also angibt, wie man eine Theorie konkret widerlegen könnte, wäre eine naturwissenschaftliche Untersuchung nicht möglich und daher die Theorie selbst nicht naturwissenschaftlich.

Um eine konkrete Falsifizierung vornehmen zu können, muss man also forschungstechnisch angeben können, was denn Darwin detailliert unter den Begriffen

  • "irgendein zusammengesetztes Organ"
  • "dessen Vollendung"
  • "nicht möglicherweise"
  • "zahlreiche kleine aufeinanderfolgende Modifikationen"

verstand und was das im Lichte heutiger Detailerkenntnisse über den Aufbau lebender Zellen und der Genetik, welche für Darwin damals vollkommen unbekannt waren, zu bedeuten hat.

Der Biochemiker Michael J. Behe, Professor für Biochemie an der Lehigh-Universität in Bethlehem (Pennsylvania, USA), hat dieses aus seinem Fachgebiet heraus getan.

Mit seinem Buch "Darwins Black Box" setzte er eine Diskussion über die mögliche Erkennbarkeit von Intelligentem Design in Gang. Aufgrund seines Spezialgebietes untersuchte er den Aufbau der lebenden Zelle und erkannte in ihnen einen funktionalen Aufbau, der nicht zufällig aus kleinen - jeweils für sich selbst funktionalen - Mutationsschritten entstanden sein konnte. Das prinzipiell nachprüfbare Kriterium hierzu nannte Behe irreduzible Komplexität.


Begriffsbildung

Der Begriff des Intelligent Design hingegen geht nicht auf Behe zurück, sondern auf den Astrophysiker Fred Hoyle, der als ein führender Kritiker des Big Bang bekannt wurde. Fred Hoyle war als bekennender Atheist während seiner Forschung auf sehr lebensspezifischem Fine Tuning im Kosmos gestoßen. Im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen wuchs seine Kritik an der darwinistischen Evolutionstheorie. Auf der Erde zufällig entstandenes Leben hielt er für äußerst unwahrscheinlich. In diesem Zusammenhang untersuchte er die Möglichkeit der Panspermie, den Import von Lebenssporen aus anderne Regionen der Erde, wohlwissend, dass damit zunächst nur eine Verlagerung des Problems der irdischen Lebensentstehung verbunden war. Für den Kosmos als ganzes sah er folgerichtig die Entstehung des Lebens als intelligent geplantes Ereignis einer Superintelligenz an. Er formulierte:

"A common-sense interpretation of the facts suggests that a superintellect has monkeyed with physics, as well as with chemistry and biology, and that there are no blind forces worth speaking about in nature. The numbers one calculates from the facts seem to me so overwhelming as to put this conclusion almost beyond question."

(Sir Fred Hoyle, "The Universe: Past and Present Reflections", Engineering and Science, November 1981, S. 8 ff.)

"Once we see that life is cosmic it is sensible to suppose that intelligence is cosmic. Now problems of order, such as the sequences of amino acids in the chains which constitute the enzymes and other proteins, are precisely the problems that become easy once a directed intelligence enters the picture, as was recognised long ago by James Clerk Maxwell in his invention of what is known in physics as the Maxwell demon. The difference between an intelligent ordering, whether of words, fruit boxes, amino acids, or the Rubik cube, and merely random shufflings can be fantastically large, even as large as a number that would fill the whole volume of Shakespeare's plays with its zeros. So if one proceeds directly and straightforwardly in this matter, without being deflected by a fear of incurring the wrath of scientific opinion, one arrives at the conclusion that biomaterials with their amazing measure or order must be the outcome of intelligent design. No other possibility I have been able to think of in pondering this issue over quite a long time seems to me to have anything like as high a possibility of being true."

(1982, Sir Fred Hoyle, "Evolution from Space" , Seite 27,28)

Diese Begriffsbildung Sir Fred Hoyles wurde aufgenommen, um eine zielgerichtetes Design zu betonen. Im Gegensatz

dazu wird auch von einem Illusionäres Design gesprochen, um zu verdeutlichen, dass nach einem darwinistischem Ansatz

jedes Design in der Natur aus ungerichteten Prozessen entstand.

Forschungsergebnisse

Um zu untersuchen, ob es sich bei Design um eine Illusion oder einer Intelligenzleistung handelt, müsste eine abgrenzende, nach beiden Richtungen offene Forschung stattfinden. Oft werden aber Forschungsarbeiten von vornherein in Fachpublikationen nicht zugelassen, sobald sie erkennen lassen, dass sie im Ergebnis intelligentes Design in der Natur als plausibel ansehen.

Dennoch wurden nach Peer Review Standards einige Forschungsergebnisse in Fachpublikationen zugelassen, die die spezifischen Techniken zur Informationsverarbeitung im genetischen Code untersuchen und zu dem Schluss kommen, dass die bekannten naturgesetzlichen Mechanismen sowie Zeit und Zufall diese nicht hinreichend erklären ([1], [2], [3]). In [2] werden zudem vier ausgewiesene Intelligent Design Forschungsarbeiten in positiver Weise zitiert.

Literatur

[1] Trevors, J.T. and Abel, D.L. (2004) "Chance and Necessity do not explain the origin of life", Cell Biology International, Volume 28, Issue 11, Pages 729-739

[2] David L. Abel and Jack T. Trevors "Self-organization vs. self-ordering events in life-origin models", Physics of Life Reviews, Volume 3, Issue 4, December 2006, Pages 211-228

[3] Albert Voie "Biological function and the genetic code are interdependent", Chaos, Solitons & Fractals, Volume 28, Issue 4, May 2006, Pages 1000-1004

[4] Christoph Kardinal Schönborn, Finding Design in Nature , New York Times, 2005


Siehe: Kreationismus, Darwinismus, Evolutionismus, Katechesen über Schöpfung und Evolution.

Weblinks