Herz-Jesu-Verehrung: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon die [[Kirchenvater|Kirchenväter]] sahen in der geöffneten Seite des [[Jesus Christus|Gekreuzigten]] die geöffnete Pforte des Heils, aus der der Kirche alle Ströme der Gnade zufliessen: die [[Sakramente]], besonders das Blut Christi der [[Eucharistie]] und das Wasser der [[Taufe]]. Ebenso betrachteten sie gern [[Johannes]] den Evangelisten, den "Lieblingsjünger", der „am Herzen Jesu ruhte" und dem die Geheimnisse dieses Herzens offenbar wurden.

Version vom 29. Juni 2008, 12:37 Uhr

Datei:HERZ JESU-Sätze.jpg
Die Zwölf Verheißungen des HERZENS JESU
HERZ-JESU.JPG

Schon die Kirchenväter sahen in der geöffneten Seite des Gekreuzigten die geöffnete Pforte des Heils, aus der der Kirche alle Ströme der Gnade zufliessen: die Sakramente, besonders das Blut Christi der Eucharistie und das Wasser der Taufe. Ebenso betrachteten sie gern Johannes den Evangelisten, den "Lieblingsjünger", der „am Herzen Jesu ruhte" und dem die Geheimnisse dieses Herzens offenbar wurden.

Impulse zur Herz-Jesu-Verehrung kamen aus der deutschen Mystik des Spätmittelalters, z.B. von Mechthild von Magdeburg (1207 - 1282), Gertrud von Helfta (1256 - 1302) und Heinrich Seuse (1295 - 1366) und insbesondere von der französischen Nonne Margareta Maria Alacoque.

Der Monat Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Am dritten Freitag (zwischen dem 29. Mai und 2. Juli) nach Pfingsten feiert die Kirche das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Der jeweils erste Freitag des Monats ist der Herz-Jesu-Freitag.

Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

Heiligstes HERZ JESU

Am 19. Juni 1675, in der Fronleichnamsoktav, erschien Jesus Christus der heiligen Margareta Maria Alacoque in Paray-le-Monial, als sie vor dem Tabernakel kniete. Er zeigte ihr sein Herz und sagte:

"Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, dass es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, dass Herzen, die Mir besonders geweiht sind, Mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, dass der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung Meines Herzens werde; dass man an dem Tage sich dem heiligen Tische nahe, und einen Ehrenersatz leiste, zur Sühnung all der Beleidigungen, welche Meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden, und ich verspreche Dir, dass mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluss seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren, und die sorgen, dass es auch von andern verehrt werde."

Die Visionen der Margareta Maria Alacoque führten dazu, dass Papst Pius IX. dieses Fest für die ganze Kirche verbindlich am 18.5.1856 auf Bitten der französischen Bischöfe einführte. Es wurde dort schon in fast allen Diözesen gefeiert.

Zur Hundertjahrfeier veröffentlichte Papst Pius XII. 1956 die Enzyklika "Haurietis aquas" ("Ihr werdet Wasser schöpfen..."), an die Papst Benedikt XVI. 2006 in einem Schreiben an den General der Jesuiten eigens erinnerte.

Das Herz-Jesu-Fest ergänzt die Verehrung der Eucharistie an Fronleichnam um den Aspekt, zu einer andächtigen und häufigen Kommunion des Leibes Christi, seiner Liebesgabe, hinzuführen. Die für die Weltkirche geltenden römischen Ablassbestimmungen sehen für das Herz-Jesu-Fest alljährlich das gemeinsame öffentliche Sühnegebet zum Heiligsten Herzen Jesu vor ("Liebreicher Jesus, dessen übergroße Liebe zu uns Menschen mit soviel Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, Verachtung und Undank vergolten wird, siehe, wir werfen uns hier vor Deinem Altare nieder, um die frevelhafte Kälte der Menschen und das Unrecht, das sie Deinem liebevollsten Herzen allenthalben zufügen, durch einen besonderen Ehrenerweis wieder gutzumachen ..."), welches mit einem vollkommenen Ablass belohnt wird. Ein weiterer Höhepunkt der Herz-Jesu-Verehrung ist dann gemäß denselben Ablassbestimmungen jeweils der letzte Sonntag im Kirchenjahr, nämlich das Christkönigsfest, an welchem die Kirche das gemeinsame öffentliche und wiederum mit vollkommenem Ablass belohnte Weihegebet vorsieht ("O liebster Jesus, Erlöser des Menschengeschlechtes, blicke gnädig auf uns herab, die wir in Demut vor Deinem Altare knien. Dein sind wir, Dein wollen wir bleiben. Damit wir aber noch inniger mit Dir verbunden werden, so weiht sich heute jeder von uns freudig Deinem heiligsten Herzen. Viele haben Dich leider niemals erkannt, viele haben Deine Gebote verachtet und Dich von sich gestoßen ...")

Der Weltgebetstag zur Heiligung der Priester wird am Hochfest Heiligstes Herz Jesu begangen.

Herz-Jesu-Freitag

Der Herz-Jesu-Freitag ist der erste Freitag eines Monats. In dieser Herz-Jesu-Verehrung steht die Sühne und damit auch die Sündhaftigkeit des Menschen im Mittelpunkt. Es ist ein bevorzugter Tag für die Beichte und für die Krankenkommunion. In der Regel wird an diesem Tag das allerheiligste Altarsakrament ausgesetzt und ein sakramentaler Segen gespendet. Er geht auf die Visionen der hl. Margareta Maria Alacoque zurück.

Dem Herz-Jesu-Freitag voran geht am Donnerstagabend die „Heilige Stunde", ein betrachtendes Gebet in der Kirche, das sich beschäftigt mit dem Leiden und Sterben Jesu, seiner Liebe und der Einsetzung des Abendmahls. Verbunden mit dem Herz-Jesu-Freitag ist das monatliche Gebetsanliegen des Papstes. Am Priester-Donnerstag, wie der erste Donnerstag im Monat auch heißt, wird um Priesterberufe gebetet.

Geschichte der Herz-Jesu-Verehrung

Mit der Verehrung des leidenden Christus im Hochmittelalter entwickelte sich auch eine Herz-Jesu-Verehrung.

Die liturgische Feier des Heiligsten Herzen Jesu wurde auf die Initiative des heiligen Johannes Eudes eingerichtet. Am 8.März 1670 erhielt er die Erlaubnis des Bischofs von Rennes, „das Fest des anbetungswürdigen Herzen unseres Herren Jesus Christus“ zu feiern. Die erste liturgische Feier fand am 20.Oktober 1672 statt.

Der heilige Johannes Eudes gründete die Ordensgemeinschaft Unserer Frau von der Liebe, die seine Herz-Jesu und Herz-Mariae Spiritualität übernommen hat. Später zweigte sich daraus der Orden der Schwestern unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten ab, in den die selige Schwester Maria Droste zu Vischering eintrat, die weiter unten noch einmal erwähnt wird.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Herz-Jesu-Verehrung wurde vor allem von den Jesuiten gefördert und erhielt mit den Visionen der hl. Margareta Maria Alacoque zusätzlichen Auftrieb. Die Jesuiten verbreiteten die Herz-Jesu-Verehrung auch in ihren Volksmissionen. Mit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde im 18. Jahrhundert auch die Herz-Jesu-Verehrung zeitweise verboten.

Erneut starken Aufschwung erhielt die Herz-Jesu-Frömmigkeit im späten 18. und im 19. Jahrhundert. Anlässlich der Eröffnung des Heiligen Jahres 1900 an Weihnachten 1899 weihte Papst Leo XIII. auf Anregung der sel. Maria Droste zu Vischering die ganze Welt dem Herzen Jesu. Diese wurde wurde alljährlich am Herz-Jesu-Fest erneuert, bis Pius XI. sie 1925 bei der Einführung des Christ-König-Festes auf diesen Tag verlegte.

Herz-Jesu-Bruderschaften, Ordensgemeinschaften und Genossenschaften haben die Herz-Jesu-Verehrung zum Zentrum ihrer Spiritualität gemacht und drücken diese auch in ihrem Namen z.B. Missionare des Heiligsten Herzens Jesu aus.

Pius XII. schreibt in seiner Enzyklika über die Herz-Jesu-Verehrung, dass sie die einzig von der Kirche befohlene Andacht sei und zitiert in Nummer 6 die denkwürdige Schriftstelle: "Wenn du die Gabe Gottes kenntest" (Joh 4,10).

siehe: Herz-Jesu-Litanei, Herz-Mariä-Verehrung

Präfation des Heiligsten Herzens Jesu

"In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Allmächtiger Vater zu danken und Dich mit der ganzen Schöpfung zu loben durch unsern Herrn Jesus Christus. Am Kreuz erhöht, hat er sich für uns dahingegeben aus unendlicher Liebe und alle an sich gezogen. Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht weit offen für alle, damit sie freudig daraus schöpfen aus den Quellen des Heiles. Durch ihn rühmen Dich Deine Erlösten und singen mit den Chören der Engel das Lob Deiner Herrlichkeit. Heilig, Heilig, Heilig ...

Bischöfliches und päpstliches zur Herz-Jesu-Verehrung

  • Clemens XIII. führt am 6. Februar 1765 auf die Bitten der Bischöfe Polens und der römischen Erzbruderschaft zu Ehren des Herzens Jesu das liturgische Fest mit Stundengebet und heiliger Messe zu Ehren des Herzens Jesu in allen Diözesen, welche beim Heiligen Stuhl darum ansuchten, ein.
  • Pius IX. 23. August 1856 Ritenkongregation, Dekret (im Auftrag Pius IX.) wird die regelmäßige Feier des Festes des Heiligsten Herzens Jesu angeordnet.
  • Heiliges Jahr 1875 Anlässlich des 200 Jahr-Jubiläums der Erscheinungen der Herzens Jesu an die heiligen Margareta Maria Alacoque, bittet der Erzbischof von Toulouse im Namen von 525 Bischöfen Papst Pius IX., die Welt dem Herzen Jesu zu weihen. Er sieht die Zeit einer Weltweihe noch nicht reif und lässt den Bischöfen eine Formel zukommen, durch welche sie die Diözesen dem Herzen Jesu weihen können.
  • Leo XIII. 24. November 1879 Ansprache an die Vertreter des Gebets-Apostolates aus ganz Italien über dieses Apostolat und die Herz-Jesu-Verehrung und die warme Empfehlung des Vereins an die Pfarrer.
  • 28. Juni 1889 Dekret, welches das Fest des Heiligsten Herzens Jesu zu einem Feste erster Klasse erhoben wird.
  • 25. Mai 1899 Enzyklika Annum sacrum über die königliiche Gewalt Christi: Nr. 2: „Mehr als einmal haben Wir es Uns angelegen sein lassen, die erprobte Religionsübung, welche im Kulte des Heiligsten Herzens Jesu besteht, gemäß dem Beispiele Unserer Vorgänger Innozenz XII., Benedikt XIII., Klemens XIII., Pius VI., VIII. und IX. treu zu beschützen und in den Vordergrund zu stellen; vorzüglich taten Wir das durch das Dekret vom 28. Juni 1889, durch welches Wir das unter diesem Titel gefeierte Fest zu einem Feste erster Klasse erhoben. Jetzt aber schwebt Uns eine noch trefflichere Art der Huldigung vor Augen, welche gleichsam die Vollendung und Krone der Ehrbezeigungen sein soll“: Die Weihe des Menschengeschlechtes an das Heiligste Herz Jesu:vollzogen im Heiligen Jahr 1900 (ASS XXXI [1899] 646-651; DS 3350ss).
  • 28. Mai 1902 Enzyklika Mirae caritatis über den Eucharistischen Christus als Leben des Menschen; die Verbindung von Eucharistie mit der Kirche und der Gemeinschaft der Heiligen (ASS XXXII[1902] 641-654; DS 3360ss).Man bezeichnet diese Enzyklika als das „Testament Leo´s XIII. an die Kirche“.
  • 10. Januar 1915 Deutschland wird von den Bischöfen dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.
  • Benedikt XV. 27. April 1915 Brief Libenter tuas an P. Matthäus Crawley Boevey, Priester der Kongregaton des Heiligsten Herzens Jesu und Mariä über die Familienweihe ans Heiligste Herz Jesu.
  • Pius XI. 08. Mai 1928 Enzyklika Miserentissimus redemptor über die dem Heiligsten Herzen Jesu schuldige allgemeine Sühne.
  • 03. Mai 1932 Enzyklika Caritate christi compulsi über die gegenwärtige Menschheitskrise. Diese Enzyklika zählt der Papst zu seinen fünf hauptsächlichen Erlassen.
  • Pius XII. 15. Mai 1956 Enzyklika Haurietis aquas über die Herz-Jesu-Verehrung und die Mittlerin der seligsten Jungfrau (AAS XLVIII; DS 3922s) Der heutige Tag trägt zugleich das Datum seines Testamentes, das mit den Worten beginnt: Erbarme Dich meiner, GOTT, nach Deiner großen Barmherzigkeit.“ Dadurch erhält diese Herz-Jesu-Enzyklika einen Charakter eines geistlichen Testamentes. [1]
  • Paul VI. 06. Februar 1965 Apostolisches Schreiben Investigabiles divitias christi zum zweiten Jahrhundert nach der Einsetzung des liturgischen Festes zur Ehre des Heiligsten Herzens Jesu Dieses Schreiben zählt Papst Paul VI. zu seinen Wichtigsten (AAS LVII [1965] 298-301).
  • Benedikt XVI. 15. Mai 2006 Schreiben an den Generaloberen der Gesellschaft Jesu zum 50. Jahrestag der Enzyklika Haurietis aquas Sie helfe den Menschen, „wahre Kenntnis von Jesus Christus zu erlangen und seine Liebe tiefer zu erfahren“. [2]

Literatur

  • Cor Jesu, 1959, zweibändiges Werk, eine Summe der Herz-Jesu-Theologie, Herder Verlag Rom. Dieses Werk war zum 60. Priesterjubiläum Papst Pius XII. gedacht. Statt am Primizaltar wurde es an seinem Sarkophag niedergelegt.
  • Ferdinand Holböck, Aufblick zum Durchbohrten (Herz-Jesu-Verehrung in allen Jahrhunderten), Christiana Verlag, Stein am Rhein 1990 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 Zl. 967/88). ISBN 3-7171-0924-3
  • Pur spezial "Herz Jesu" (Katholisches Themenheft - 20 Seiten, DIN A 5) Fe-Medienverlag

Weblinks