Gemeinschaft der Seligpreisungen

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Die Gemeinschaft der Seligpreisungen, die zu den neuen geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche gehört, wurde im Jahr 1973 von zwei Ehepaaren unter dem Namen „Der Löwe von Juda und das geopferte Lamm“ (Bezeichnungen für Christus in der Offenbarung des Johannes) in Frankreich gegründet. Die ersten Mitglieder der Gemeinschaft waren durch die Erfahrung der Charismatischen Erneuerung geprägt. Obwohl viele von ihnen ursprünglich evangelisch waren, führte sie ihr gemeinsamer geistlicher Weg schon nach wenigen Jahren in die katholische Kirche. Im Jahr 1991 nahm die Gemeinschaft im Zuge ihrer internationalen Ausbreitung den Namen „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ an.

Die Pfingsterfahrung steht als Quelle und Ursprung der Gemeinschaft im Zentrum ihrer Spiritualität. Aus ihr gehen ihr geistliches Leben, die Communio der Lebensstände und das apostolische Wirken hervor. Die gelebte Gemeinschaft (Communio) von Geweihten und Laien verwirklicht sich in einer Gliederung in drei Zweigen mit jeweils eigenen Verantwortlichen: einen Zweig bilden die Schwestern, einen anderen die Brüder, zu denen auch Priester gehören. Der dritte Zweig umfasst die Laien (Männer und Frauen, verheiratet oder ehelos lebend), aber auch Kleriker im Ständigen Diakonat. Die Communio der Lebensstände kommt besonders in den gemeinschaftlichen Zentren sichtbar zum Ausdruck.

Mittelpunkt des Gemeinschaftsalltags ist ein intensives liturgisches Leben (Stundengebet, Eucharistie, eucharistische Anbetung) und die gemeinsamen Apostolate im Dienst an den Armen und in der Verkündigung des Evangeliums. Das Gebetsleben der Mitglieder ist dem Lebensstand und seinen spezifischen Herausforderungen angepasst.

Die Spiritualität der Gemeinschaft ist inspiriert von Einflüssen des Karmel (Inneres Gebet und Kontemplation) und der Tradition der Ostkirche, was sich zum Teil auch in byzantinischen Elementen in der Liturgie ausdrückt. Daneben finden die Praxis des Lobpreises und die Ausübung von Charismen ebenso ihren Platz wie auch die marianische Spiritualität. Zu dem besonderen Gebetsanliegen der Einheit aller Christen kommt auch die geistliche Verbundenheit mit dem Volk Israel, die gemäß dem II. Vatikanum („Nostra Aetate“) zum Geheimnis der Kirche gehört. Das gemeinschaftliche Leben soll vom Geist der Seligpreisungen geprägt sein und eine tiefe Sehnsucht nach dem Reich Gottes ausdrücken.

Neben einer Mitgliedschaft in der Gemeinschaft der Seligpreisungen gibt es als andere Form der Verbundenheit die „Freunde des Lammes“. Sie sind der Gemeinschaft durch ein jährlich erneuerbares Versprechen angegliedert und unterstützen sie geistlich und materiell.

Die Gemeinschaft gilt, nach einer Neustrukturierung im Jahr 2011, kirchenrechtlich als „öffentlicher Verein von Gläubigen“. Nach einer Zeit der Erprobung ihrer neuen Statuten soll eine Errichtung als „Neue kirchliche Familie geweihten Lebens“ erfolgen.


Niederlassungen

Die Gemeinschaft hat Niederlassungen in 26 Ländern auf 5 Kontinenten.

Im deutschsprachigen Gebiet hat die Gemeinschaft fünf Niederlassungen: in Bad Driburg, Geisenheim und Uedem in Deutschland; in Maria Langegg (Aggsbach Dorf) in Österreich und in Zug in der Schweiz. In der Schweiz bestehen noch ein weiteres Haus in Venthône (frz.).

Medien

  • Die Zeitschrift Feuer und Licht erscheint monatlich als deutschsprachige Ausgabe.
  • Die Niederlassung der Gemeinschaft in Uedem vertreibt CDs mit Vorträgen.
  • In Frankreich betreibt die Gemeinschaft einen eigenen Buchverlag. Deutsche Übersetzungen der Bücher sind bei verschiedenen Verlagen erschienen.
  • Radio Ecclesia, der Radiosender der Diözese Nîmes, wird von Gemeinschaftsmitgliedern getragen.

Patrone

Patrone der Gemeinschaft sind der hl. Josef, der hl. Seraphim von Sarow und der hl. Pfarrer von Ars, außerdem wird die hl. Therese von Lisieux besonders verehrt.

Weblinks