Freimaurer

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Zirkel und Winkel; Symbol des Masonismus
Pyramide der Neognosis; Geistige Verwandschaften

Freimaurer oder der Bund der Freimaurerei (engl. freemason, urspr. freestone mason = Kunsthandwerker, der feinste Steinmetzarbeiten ausführt) sind Männer und Frauen, die sich dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung durch stetige Bildung, Studium und die Feier freimaurerischer Rituale verschrieben haben. Die Freimaurer verwenden für diesen Vorgang der Persönlichkeitsbildung das Bild des rauen Steins der für die ungeschliffenen Persönlichkeit steht und aus dem im Laufe der Jahre ein sorgsam bearbeiteter, behauener Stein geschaffen werden soll, der dem Gebäude der Menschheit Stütze und Halt gibt. Die Arbeit an sich selbst beinhaltet also das Erlernen eines ethischen, menschlicheren Verhaltens.

Ihre Zusammenkünfte, Gemeinschaftsabende und öffentlichen Veranstaltungen halten die Freimaurer in sogenannten Logen ab, Häusern, in denen es Räume gibt, die allen, auch Freunden und Gästen zugänglich sind und solche, die nur diejenigen betreten dürfen, die Mitglieder der jeweiligen Loge oder zumindest Freimaurer sind. Man schätzt, dass es auf der Welt gegenwärtig circa 5 Millionen Freimaurer gibt.

Geschichte

Historische Wurzeln

In der historischen Forschung wird die Freimaurerei auf die Bauhütten der Steinmetze und Maurer zurückgeführt, die der Bewegung außer ihren Symbolen Winkelmaß und Zirkel sowie einigen Handzeichen auch den Namen gaben. Das englische Wort für Freimaurer, Freemason, wird erstmals in einer Londoner Urkunde von 1376 verwendet und leitet sich von freestone-masons ab, also von Steinmetzen, die die Feinarbeiten am Stein vornahmen, nachdem die roughstine-masons ihn bereits grob behauen hatten. Die Steinmetze tauschten, da sie als Wanderarbeiter auf jeweils neuen Baustellen ihre Dienste anboten, ihre Kenntnisse europaweit aus. Dass sie ihr Wissen geheimhielten hängt damit zusammen, dass ihre Kenntnisse gewissermaßen ihr Kapital waren. Auch in anderen Zünften wurde Fertigkeiten nur intern weitergegeben. Die Tatsache, dass die Freimaurer aus beruflichen Gründen keinen festen Wohnsitz hatten, machte sie in der Reformationszeit verdächtig und da die wirtschaftliche Entwicklung durch den Hundertjährigen Krieges litt, bekamen sie kaum noch Aufträge weshalb die meisten der Bauhütten sich im Verlauf des 17. Jahrhunderts auflösten.

In England gab es eine andere Entwicklung als auf dem Kontinent. Die Steinmetze, die in den Bauhütten zusammenkamen begannen, auch Menschen aufzunehmen, deren Gebäude nicht mit den Händen sondern aus Gedanken errichtet wurden und bildeten philosophische Gesprächszirkel, deren Thema die Errichtung des Menschheitsgebäudes wurde. Ihr Vorsitzender hieß wie schon bei den Steinmetzbruderschaften Stuhlmeister, die Mitglieder waren Lehrlinge, Gesellen oder Meister. Die Aufnahme „angenommener Maurer“, wie die Nitchthandwerke genannt wurden, war nicht auf Männer beschränkt, wie aus dem Im Besitz der Grand Lodge of York befindlichen York Manuscript No. 4. Von 1693 hervorgeht, in dem das Aufnahmeritual beschrieben wird. Dort heißt es: „The elders taking the Booke, he or shee that ist to be made Mason shall lay their hands thereon, and the charge shall be given (Wenn die Ältesten das Buch nehmen, möge er oder sie, die zu einem Freimaurer gemacht werden soll, die Hände darauflegen, und die Pflicht soll auferlegt werden“.)

Die Entwicklung nach 1670

Um 1670 gab es in den englischen Bauhütten bereits mehr Nichthandwerker als Maurer. Am Johannistag, dem 24. Juni 1717 schlossen sich vier bereits seit längerer Zeit bestehende Londoner Logen zu Freimaurergroßloge, der Ersten Großloge von England zusammen, weshalb der Johannistag ein wichtiges Fest für die Freimaurer ist, das zugleich den Beginn des Maurerjahres markiert. In allen Logen finden zu diesem Anlass Feierlichkeiten mit Vorträgen und gemeinsamen Mahlzeiten statt, zu denen in der Regel auch die Angehörigen und Freunde der Loge eingeladen sind.

Nach der Bildung der Großloge wurde ein Großmeister gewählt und eine Neugestaltung der Rituale und Regeln in Auftrag gegeben. Der Prediger James Anderson verfasste daraufhin mit den Alten Pflichten die am 28. Februar 1723 im „Postboy“ veröffentlichten freimaurerischen Konstitutionen. In ihnen geht es um das Verhalten der Freimaurer untereinander und zu Nichtmitgliedern sowie ihr Verhältnis zu Politik und Religion. In den Alten Pflichten, deren Einhaltung als verbindlich für die Anerkennung als Loge galt, wird erstmals festgelegt, dass Frauen keinen Zutritt zur Bruderschaft haben sollen. Bis heute werden deshalb gemischte oder reine Frauenlogen von der Großloge von England nicht als regulär anerkannt.

Die Geheimhaltung

Die Freimaurer werden immer wieder als Geheimbund bezeichnet. Dies hängt damit zusammen, dass sie sowohl über die Gespräche bei ihren Zusammenkünften als auch über einige ihrer Rituale Stillschweigen bewahren. Der zweite der Geheimhaltung unterliegende Bereich ist jener der Rituale, Symbole und Handzeichen. Sie sind allerdings heute im Internet recherchierbar. Die Freimaurer selbst legen aber dennoch Wert auf Diskretion und halten sie sich in aller Regel daran, wie schon eine Meldung in der in Großbritannien 1733 erschienenen Ausgabe der Vossischen Zeitung zeigt: „Das Geheimnis wird denen Gliedern der Gesellschaft (Freimaurerei) bey ihrer Aufnahme offenbaret, es müssen sich aber selbige mittelst eines scharfen Eides verbinden, solches niemanden zu entdecken. Derart, dass, als eine gewisse vornehme Prinzessin, die dieses Geheimnis gerne wissen wollte, einen auch vornehmen Herrn dazu beredete, dass er sich in diese Fremesen würde begeben und hiernächst die Eröffnung solchen Geheimnisses von ihm begehrte, derselbe ihr solches gleichwohl abgeschlagen.“

Verhaltensregel und Grundsätze

Freimaurer machen keine Werbung für ihre Logen. Wenn sie bei anderen Menschen Interesse für ihre Sache wahrnehmen, dürfen sie sich jedoch als Freimaurer bekennen. Als Voraussetzung für den Eintritt in eine Loge gilt die Eigeninitiative des Suchenden. Er kann, wenn er den Eintritt in eine Loge in Erwägung zieht, mit deren Mitgliedern in Kontakt treten und sie werden ihn dann zunächst zu ihren Gastabenden einladen, die auch Außenstehenden zugänglich sind. Dort kann er sich ein Bild über die jeweilige Gemeinschaft machen und die Brüder näher kennenlernen. Ist er danach immer noch interessiert werden ihm ein oder zwei Brüder zur Seit gestellt, die ihn auf dem Weg seiner Suche begleiten. Die meisten Logen setzen außerdem den Glauben an ein schöpferisches Wesen voraus. Ob die Brüder Juden, Christen oder Moslems sind, spielt dabei keine Rolle. Es gibt aber auch Logen, die wie erstmals im Großorient von Frankreich der Fall, die Freiheit des Glaubens und Gewissens auch auf Atheisten ausdehnen. Deshalb werden sie von der traditionellen englischen Großloge nicht mehr anerkannt.

Der Relativismus ist eine Grundüberzeugung der Freimaurer.<ref>Ein Beispiel, wie ein verdrehender Relativismus in den Vatikan gelangt und dort praktiziert wird, zeigt Michael Heinrich Weniger: Wien: Plädoyer für Aussöhnung von Kirche und Freimaurern Kath.net am 12. Februar 2020</ref>

Versammlungsort und Ritualkleidung

Für ihre Zusammenkünfte haben die Freimaurer einen speziellen, nur für Mitglieder zugänglichen Raum, den sie in Erinnerung an den Tempel Salomos ebenfalls Tempel nennen. Er gilt als durch die Diskretion der Brüder geschützter Raum, in dem sie ihre Rituale praktizieren und ihre Arbeiten abhalten. Fester Bestandteil der Treffen sind ritualisierte Wechselgespräche zwischen dem Meister vom Stuhl, dem für zwei oder drei Jahre demokratisch gewählten Vorsitzenden, der seinen Platz im Osten hat sowie dem ersten und zweiten Aufseher. In Europa folgt dann häufig der Vortrag eines Bruders über ein bestimmtes Thema, das Tempelarbeit oder Zeichnung genannt wird. Zu den Logentreffen tragen die Brüder einen dunklen Anzug oder Smoking sowie die maurerische Symbolkleidung, bestehend aus einem die Reinheit symbolisierenden weißen Schurz, weißen Handschuhen und einem Bijou, dem Erkennungszeichen der jeweiligen Loge, das die Form einer Anstecknadel oder eines Ringes hat. In manchen Logen gehört auch der hohe Hut, der Zylinder dazu. Die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander sind das Vermeiden politischer oder religiöser Themen und der Grundsatz, jede Meinung stehen zu lassen. Zum Ritual gehört das sogenannte Kerzengespräch, bei dem die Teilnehmer im abgedunkelten Tempel sitzen. Der erste Bruder, der einen Beitrag leistet, trägt eine Kerze in der Hand und reicht sie nach Abschluss seiner Äußerung an den nächsten Bruder weiter, der dann ebenfalls ungestört durch Unterbrechungen oder Widerspruch seine Meinung sagen darf.

Rituale und Grade

Bis 1730 konkretisierte sich das Aufnahmeritual der Logen dahingehend, dass es in Anlehnung der Gliederung der Bauhütten dreiteilig strukturiert wurde. Maßgeblich für die gesamte Freimaurerei sind die zentralen drei Grade des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters. Innerhalb der Grade geht es darum, den Weg geistig-moralischer Selbstfindung, Selbsterkenntnis und Entwicklung zu gehen und so systematisch an seiner Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Der Lehrling wird mit dem rauen Stein assoziiert und übt sich darin, seine eigenen Schwächen und seine Hilfsbedürftigkeit zu erkennen. Daraus erwächst ihm die Erkenntnis, dass auch andere Menschen gleichermaßen seiner Hilfe bedürfen. Anweisungen während der Lehrzeit zu hinterfragen ist ausdrücklich erwünscht. Ziel ist der reflektierende Mensch. Manche christlich ausgerichtete Logen verwenden in der Lehrlingszeit Elemente christlicher Mystik wie beispielsweise die Meister Eckhards. Das Ziel der erfolgreich durchlebten Lehrlingszeit ist das Kennenlernen aller Werkzeuge, mit deren Hilfe die Persönlichkeitsbildung nach und nach vollzogen werden soll.

Der Geselle übt sich in Geduld und schult sein Sozialverhalten. In der Gesellenzeit ist es zudem üblich, „auf Wanderschaft“ zu gehen, andere Logen, deren Sitten und Gebräuche kennenzulernen und den persönlichen Platz in der Gesellschaft zu finden und einzunehmen. Der Weg zum Meistergrad führt dagegen über die Konfrontation mit der eigenen Vergänglichkeit. Eindrucksvolle Symbole wie der Totenschädel, das Hineinlegen in einen Sarg oder das Durchleben der Dunkelheit unterstützen diesen Erfahrungsweg. Überhaupt ist der Lernweg der drei Grade eine gute Mischung aus symbolischen Handlungen, in denen die jeweilige Ebene eingeübt werden kann und hilfreichen Erläuterungen. Die drei Grade können in allen Logen erworben werden und sind als gleichwertig anerkannt. Der dritte oder Meistergrad ist die höchste Stufe, die ein Freimaurer erreichen kann. Die drei Grade werden auch blaue Grade oder Johannesfreimaurerei genannt. Neben den normalen grade gibt es verschiedene Systeme sogenannter Hochgrade, die vier, zehn, dreißig oder dreiunddreißig Stufen haben können.

Neben den und auch innerhalb einiger Johanneslogen gibt es die sogenannten Hochgrade. Sie gelten nicht als höherwertig als der Meistergrad, obwohl diejenigen, die den 33. Grad erreicht haben, schon stolz darauf sind. Sie stellen vielmehr eine Auswahl an Möglichkeiten dar, die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen. Innerhalb der verschiedenen Logen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Hochgrade zu erwerben. In einigen ist es üblich, einen nach dem anderen abzuarbeiten, in anderen kann man sich nach dem dritten sofort den dreiunddreißigsten vornehmen, wieder andere verleihen einzelne Grade, über springen aber andere oder verleihen sie „im Packet“ wenn ein bestimmter anderer Grad erworben wird. Die jeweilige Unterteilung ist abhängig vom Ritus. In Deutschland sind der Alte und Angenommene Schottische Ritus, das Schwedische Lehrsystem der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, die Grade der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ und der York Ritus verbreitet.

Verschwörungstheorien über die Freimaurer

Freimaurern wurde immer wieder unterstellt, sie strebten die Weltherrschaft an. tatsächlich aber standen Freimaurer ebenso wie Juden weit eher im Fokus der Verfolgung. Während des Nationalsozialismus war jegliche Logentätigkeit verboten und auch in den meisten kommunistischen Ländern mit Ausnahme Kubas wurden die Freimaurer aufgrund ihrer geistigen Unabhängigkeit verfolgt. Die Theorie von Machtstreben und Verschwörungen haben ihre Wurzel in einer Zeit, in der die Logen viel mehr Mitglieder hatten, als dies heute der Fall ist. In den vereinigten Staaten gehörten zur Hochzeit der Maurerei 8 % der männlichen Bevölkerung einer Loge an, darunter viele bedeutende Politiker und zahlreiche amerikanische Präsidenten.

Heute leiden viele Brudergemeinschaften wie andere Vereine und Organisationen auch an Nachwuchsmangel. In Amerika haben sich deshalb schon vor Jahren assoziierte Organisationen gebildet, die Freizeitaktivitäten für Jugendlichen anbieten, die logenähnliche Rituale verwenden und die Jungen mit dem masonischen Gedankengut vertraut machen. Auch das drastische Absenken der Eintrittsvoraussetzungen bis hin zur Aufnahme dutzender Mitglieder in einem einzigen Ritual, das dann von einem stellvertretend für alle anderen vollzogen wurde, sollte die Mitgliederzahlen erhöhen und führte auch kurzzeitig zum Erfolg. Beklagt wurde allerdings das zu erwartende geringe Engagement der auf so kurzem Weg zu Brüdern gewordenen Neumitglieder, weshalb heute hohe Voraussetzungen eher als Anreiz denn als Hemmnis angesehen werden.

Verbot der Freimaurerei durch die katholische Kirche

Die katholischen Kirche steht der Freimaurerei kritisch gegenüber. Vom ersten Drittel des 18. Jahrhunderts wurden mehrfach Verbote gegen die Gemeinschaft ausgesprochen, so 1731 in Neapel, 1734 in Polen, 1735 in Holland, 1737 in Frankreich, 1738 in Genf, Hamburg Schweden und den österreichischen Niederlanden und 1739 in Florenz. Papst Clemens XII. verlangte in seiner 1738 veröffentlichten Bulle In eminenti apostolatus specula ein staatliches Verbot der Freimaurer und Kardinal Firrao übergab dem Henker einige Freimaurerbücher für die öffentliche Verbrennung. Benedikt XIV. bekräftigte diese Sicht in seinem Schreiben Providas romanorum von 1751. Für Katholiken ist eine Mitgliedschaft bei den Freimaurern laut dieser Bulle verboten. Karl II. von Spanien verbot die Freimaurerei daraufhin in seinem Land auch von staatlicher Seite. Wer als Freimaurer enttarnt wurde, wie es Giacomo Casanova, der dem Bund 1750 beigetreten war, am 27. Juli 1755 in Venedig widerfuhr, wurde in den Bleikammern inhaftiert.

Dennoch traten weiterhin auch Katholiken den Freimurern bei. So zählte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Kirchenstaat auch Don Sigismondo Chigi, Kustos des Konklaves und Marschall der römisch katholischen Kirche zu den Mitgliedern der 1787 gegründeten Loge Amici sinceri, die dem laizistisch ausgerichteten Großorient von Frankreich zugeordnet war. Daher veröffentlichten auch die Päpste Pius IX. in Ecclesiam a Jesu Christo und Leo XIII. in Humanum genu und weiteren Enzykliken Verurteilungen der Freimaurerei. Die Strafe der automatischen Exkommunikation wurde 1917 in den Canon 2335 des kanonischen Kirchenrechts (CIC) aufgenommen.

Dialogprozess nach dem Vaticanum II

Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde der interreligiöse Dialog verstärkt, die Religionsfreiheit akzeptiert und außerhalb der Kirche gelebte ethische und religiöse Werte anerkannt. Die Freimaurer werden in diesem Zusammenhang nicht ausdrücklich erwähnt. Kardinal Franjo Seper entwickelte in seiner Funktion als Präfekt der Glaubenskongregation 1968 jedoch einen Fragebogen, der an die Vorsitzenden der jeweiligen Bischofskonferenzen weitergeleitet wurde. Im deutschsprachigen Raum kam es in der Folge zu einem Dialog zwischen Vertretern der katholischen Kirche und Freimaurern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, der in die Lichtenauer Erklärung einmündet, in der die Freimaurer betonen, dass sie keine gemeinsame Gottesvorstellung haben, keine Religion seien noch eine solche lehren, dem Grundsatz der Gewissens- Glaubens- und Geistesfreiheit folgen und das Bekenntnis jedes Bruders achten.

Die päpstlichen Bullen der Vergangenheit werden in der Lichtenauer Erklärung als nicht mehr zeitgemäß bewertet, weil die dargelegten freimaurerischen Grundsätze deutlich machen, dass eine kirchenrechtliche Verurteilung grundlos und unangemessen ist. Die Erklärung wurde von einer ganzen Reihe Dialogteilnehmern von Seiten der Freimaurer wie der katholischen Kirche unterschrieben. In der Ausgabe des Codex Iuris Canonici von 1974 ist die Exkommunikation für Katholiken laut Canon 2335 nur noch für solche Katholiken vorgesehen, die einer Organisation beitreten, die sich gegen die Kirche verschwört, was man den Freimaurern nach der Lichtenauer Erklärung (und eigentlich auch schon vorher) nicht ernsthaft unterstellen kann.

Die derzeitige Position der katholischen Kirche zur Freimaurerei

In der in mancher Hinsicht erneuerten Ausgabe des Codex von 1983 findet die Freimaurerei keine Erwähnung mehr. Allerdings veröffentlichte der damalige Präfekt der Glaubenskongregation Joseph Kardinal Ratzinger einen Tag vor der Veröffentlichung des neuen CIC eine Erklärung zu den Freimaurerischen Vereinigungen, die das unter Strafe stellen der Mitgliedschaft bei den Freimaurern durch die Exkommunikation bekräftigt. Die Stellungnahme der Kongregation für die Glaubenslehre lautet folgendermaßen:

„Es wurde die Frage gestellt, ob sich das Urteil der Kirche über die Freimaurerei durch die Tatsache geändert hat, dass der neue CIC sie nicht ausdrücklich erwähnt wie der frühere. Diese Kongregation ist in der Lage zu antworten, dass diesem Umstand das gleiche Kriterium der Redaktion zugrunde liegt wie für andere Vereinigungen, die gleichfalls nicht erwähnt wurden, weil sie in breitere Kategorien eingegliedert sind. Das negative Urteil der Kirche über die freimaurerischen Vereinigungen bleibt also unverändert, weil ihre Prinzipien immer als unvereinbar mit der Lehre der Kirche betrachtet wurden und deshalb der Beitritt zu ihnen verboten bleibt. Die Gläubigen, die freimaurerischen Vereinigungen angehören, befinden sich also im Stand der schweren Sünde und können nicht die heilige Kommunion empfangen. Autoritäten der Ortskirche steht es nicht zu, sich über das Wesen freimaurerischer Vereinigungen in einem Urteil zu äußern, das das oben Bestimmte außer Kraft setzt, und zwar in Übereinstimmung mit der Erklärung dieser Kongregation vom 17. Februar 1981 (vgl. AAS 73/1981; S. 240-241). Papst Johannes Paul II, hat diese Erklärung, die in der ordentlichen Sitzung dieser Kongregation beschlossen wurde, bei der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten gewährten Audienz bestätigt und ihre Veröffentlichung angeordnet.

Rom, am Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre, 26. November 1983.
Joseph Kardinal RATZINGER
Präfekt
+ Erzbischof Jérôme Hamer, O.P.
Sekretär“

Die deutschen Bischöfe veröffentlichten in der Folge am 12. Mai 1980 eine Erklärung, in der sie eine Mitgliedschaft von Katholiken bei den Freimaurern für nicht mit den Grundsätzen der katholischen Kirche vereinbar erklärten. Die Evangelische Kirche, die auf eine ebenso lange wie prominente Reihe von Freimaurern unter ihren Gläubigen zurückblicken kann, hat in einer nach gemeinsamen Gesprächen am 13. Oktober 1973 veröffentlichten Erklärung die Mitgliedschaft von evangelischen Christen bei den Freimaurern in das Ermessen des Einzelnen gestellt. Diese Unbedenklichkeitserklärung wurde Im Januar 2017 von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen erneuert.<ref>Freimaurer online</ref>

Das Dikasterium für die Glaubenslehre bestätigte am 13. November 2023 die Erklärung von 1983 und betonte, die Zugehörigkeit von Katholiken zu einer Freimaurerloge sei „wegen der Unvereinbarkeit zwischen katholischer Lehre und der Freimaurerei“ verboten. Anlass war eine Anfrage des philippinischen Bischofs Julito Cortes, weil auf den Philippinen die Mitgliedschaft in einer Loge eine hohe Bedeutung hat und die Zahl der katholischen Logen-Mitglieder daher stetig steigt.<ref>Vatikan bestätigt: Katholiken dürfen keine Freimaurer sein, katholisch.de, 15. November 2023.</ref>

Statistik

In Deutschland gibt es fünf verschiedene Großlogen mit insgesamt rund 15.000 männlichen und 560 weiblichen Mitgliedern. In Frankreich gibt es ca. 47 000 im "Grand Orion de France", in den USA gibt es circa 1,8 Millionen Freimaurer.

Kirchliche Stellungnahmen zur Freimaurerei

Die Katholische Kirche betrachtet die Freimaurerei als Geheimbund, in zahlreichen lehramtlichen Äußerungen haben Päpste sie als Sekte bezeichnet; so sah Papst Leo XIII. "die Sekte der Freimaurer" als "eine rechtswidrige und für die Kirche und Staat gleich verderbliche Verbindung" an<ref>Enzyklika Humanum genus, 20. April 1884,Nr. 6.</ref>

Siehe: Verlautbarungen der Katholischen Kirche gegen die Geheimbünde.

Klemens XII.

Benedikt XIV.

Klemens XIII.

Pius VII.

Leo XII.

  • 13. März 1826 Konstitution Quo graviora gegen die Freimaurerei, Carbonari und geheime Sekten. Leo XII. bestätigt und wiederholt die Aussagen der Konstitutionen vom Klemens XII. von 28. April 1738; Benedikt XIV. vom 18. Mai 1751; Pius VII. vom 13. September 1821 – allen Gläubigen wird unter der Strafe der Exkommunikation die Beteiligung verboten.

Pius VIII.

  • 1829 Enzyklika "Traditi umiliati nostrae" "Ihr (der Freimaurer) Gesetz ist Unwahrheit, ihr Gott ist der Teufel und ihr Kult ist Schändlichkeit."

Gregor XVI.

Pius IX.

Leo XIII.

  • 15. Februar 1882 Enzyklika Etsi nos über die Verhältnisse in Italien und gegen die Freimaurerei.
  • 20. April 1884. Enzyklika Humanum genus über die Freimaurerei und die Zivilehe ohne kirchlich vorgeschriebene Form. Diese Enzyklika zählt Leo, geprägt vom Kampf gegen Italien, zu seinen hauptsächlichen Erlassen.
  • 10. Mai 1884. Heiliges Officium: Instruktion Ad gravissima avertenda an alle katholischen Bischöfe der Welt über das Verhalten gegenüber der Freimaurerei (ASS 17 [1884] 43-47; DH 3159-3160).
  • 31. Oktober 1886 Apostolisches Schreiben Più a volte über die Einführung der täglichen Rosenkranzandacht in den Kirchen Roms, in dem die "Dreistigkeit der Sekten" beklagt wird; die Freimaurer werden nicht ausgedrücklich genannt, aber sind im Kontext der übrigen Papstworte wohl mitgemeint.
  • 22. Dezember 1887 Enzyklika Officio sanctissimo an die Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns Warnung vor den Freimaurern, Nr. 12.
  • 15. Oktober 1890 Enzyklika Dall'alto dell'Apostolico Seggio über die Freimaurerei und den Sozialismus in Italien.
  • 8. Dezember 1892 Enzyklika Custodi Di quella Fede an das italienische Volk über die Freimaurerei.
  • 8. Dezember 1892 Enzyklika Inimica vis an die Bischöfe Italiens über die Freimaurerei in Italien.
  • 20. Juni 1894 Apostolisches Schreiben Praeclara gratulationis über die Vereinigung im Glauben, Nr. 20.
  • 19. März 1902 Apostolischer Brief Pervenuti all'anno über den Kampf gegen die Kirche und den Herd antikirchlicher Machenschaften der Freimaurerei.

Pius XI.

Pius XII.

Johannes XXIII.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Franziskus

Bekannte Freimaurer

Eine Vielzahl von Amerikanischen Präsidenten sind Mitglieder der Freimaurerei. Und selbst diejenigen, die es nicht waren, legte auf der Logenbibel ihren Amtseid ab. <ref> so Burkhardt Gorissen am 16. Januar 2001 in der Standpunktsendung um Uhr von Radio Horeb [1]</ref>

  • Abraham Lincoln (16. Präsident der USA)
  • Adolph Kohut
  • Albert Pike
  • Albert Lortzing
  • Alfred Milner
  • Alec Mellor (Katholischer Jurist; Mitglied in der Pariser Loge ,Esperance')
  • Alleister Crowley (ein großer Satanist; Er nannte sich"Om To Mega Terion", auf griechisch: "das große Tier"): Gründer des "Orden Templis Orientis" (O.T.O.) und Berater Winston Churchills.
  • Alois Kehl SJ (war in der Kölner Loge "Ver sacrum"; außerdem ließ diese Loge lies ein Großteil seiner Schriften auf ihre Kosten drucken)
  • Anders Behring Breivik (Johannesloge, Oslo, Norwegen; 77 facher Mörder)
  • Argentinische Präsidenten (zumindest) bis 1975
  • Aristide Briand
  • Augustin Robespierre
  • Axel Springer (Verleger)
  • Benjamin Franklin (amerikanischer Politiker, Naturwissenschaftler, Verleger, Pariser Loge "Les Neufs Soeurs)
  • Carlo Martini SJ<ref>https://www.grandeoriente-democratico.com/Adesso_che_le_celebrazioni_retoriche_Martini.html , abgerufen am17. Mai 2022</ref> (vgl. St. Gallen-Gruppe).
  • Cecil Rhodes
  • Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
  • Voltaire
  • François Mitterrand (sorgte dafür, dass in Frankreich freimaurerische Symbole in Frankreich im öffentlichen Leben sichtbar wurden: z.B. Obelisken oder ein Pyramide aus 666 Glasscheiben aufgestellt über dem Louvre) <ref> so Burkhardt Gorissen am 16. Januar 2001 in der Standpunktsendung von Radio Horeb </ref>
  • Franz Mittelbach (Verleger, Stuttgart)
  • Friedrich II. (Friedrich von Preußen)
  • George Washington (US-Präsident)
  • Gerald Ford
  • Gerhard Grossmann (Zugeordneter Großmeister der Großloge A.F. u. A.M. v.D, Rechtsanwalt, Frankfurt)
  • Franklin D. Roosevelt (US-Präsident; Hochgradfreimaurer)
  • Georges Jacques Danton
  • Giuseppe Garibaldi (Freiheitskämpfer in Italien)
  • Giosuè Carducci (Nobelpreisträger; vgl. Tiara)
  • Gotthilf Schenkel (Nachkriegspolitiker in Deutschland, SPD)
  • Gotthold Ephraim Lessing
  • Gustav Stresemann
  • Harry S. Truman (US-Präsident; Massenmörder von Hiroshima und Nagasaki [1945]; Hochgradfreimaurer; Ob er dies aus Rache [30. Grad = Rachegrad] getan hat?)
  • Henri Dunant (Schweizer Gründer des Roten Kreuzes; Philanthrop)
  • Heinrich Heine
  • Hermann Prinke (Vorsitzender des Bildungswerks »Forum Masonicum«, Dr. med.; Celle).
  • J. Böni (Altgroßmeister, Bern)
  • Jean-Jacques Rousseau
  • Jean Sibelius
  • Johann Gottlieb Fichte (Philosoph)
  • Johann Wolfgang von Goethe
  • Josef Gabriel Findel
  • Joseph Haydn
  • Karl von Gagern
  • Kemal Atatürk (Türkei)
  • Kurt Eisner
  • Leo Trotzki (Pseudonym von Lew Dawidowitsch Bronstein; Kommunist und Freimaurer im 33. Grad (Schottischer Ritus): Oktoberrevolution 1917 in Russland).
  • Martin Stöffelmaier, Pfarrer
  • Max Heindel (Mitglied in Freimaurerloge in Berlin, "Victoria von Preußen", dann des Freimaurerlogeordens "Memphis Misraim". Heindel gründete die Rosenkreuzer-Gemeinschaft; war Mitglied der theosophischen Gesellschaft und Vizepräsident in Kalifornien).
  • N.J. Mouthaan (Holland)
  • Oswald Wirth (Hochgrad-Freimaurer und Okkultist, †1943)
  • Quartier-la-Tente (protestantischer Pfarrer, Großmeister der Schweizer Großloge "Alpina" und zeitweilig Leiter der freimaurerischen Weltgeschäftsstelle in Genf)
  • Richard Nixon (US-Präsident)
  • Reinhold Maier (FDP)
  • Salvador Allende (gescheiterter Marxist, der Chile in ein politisches und soziales Chaos geführt hat)
  • Sun-Yat-Sen (Freimaurer im 33. Grad - Schottischer Ritus; der 1912 die Revolution in China durchgeführt hat)
  • Thomas Dehler
  • Töhötöm Nagy (Ex-Jesuit in einer argentinischen Loge; Wilhelm Frick-Verlag Wien 1969)
  • Vladimir Ilíč Lenin (Kommunist und Freimaurer im 33. Grad (=Schottischer Ritus): Oktoberrevolution 1917 in Russland).
  • Walt Disney
  • Walther Rathenau
  • Winston Churchill (Britischer Staatsmann)
  • Wolfgang Amadeus Mozart

Nahestehende Personen bzw. Förderer der Freimaurerei sind/waren: Hans Küng, Herbert Vorgrimler, Helmut Schmidt.

Jesuiten die sich besonders für die Aufhebung der Exkommunikation der Freimaurer einsetzten oder besonders förder(te)n sind P. Michel Dierickx, Dr. Alois Kehl (Freimaurer), P. Michel Riquet (Freimaurer, A 150), P. Caprile (A 15), P. David (A 164). P. Segura (A 12); Jacques Dupuis. Katholische Referenten (Freund) bei Vorträgen in der Loge: Dr. Karl Hohleisel, <ref>Burkhardt Gorissen: Ich war Freimaurer, S. 85 </ref>

Zeugnisse

Anna Katharina Emmerich zum Wesen und Ziel der Freimaurer

Aus: Anna Katharina Emmerich: Visionen, Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1974 [4. Auflage], S. 91-94):

Die Gemeinschaft der Freimaurer, die … Widerkirche, kennzeichnet Anna Katharina mit folgenden Worten: «Diese Kirche ist voll Kot, Nichtigkeit, Plattheit und Nacht. Schier keiner kennt die Finsternis, in der er arbeitet. Es ist alles hohler Dünkel. Die Wände sind steil, es ist Leerheit. Ein Stuhl ist Altar. Auf einem Tisch ist ein Totenkopf, bedeckt, zwischen den Lichtern. Manchmal wird er aufgedeckt; bei ihren <Weihen> brauchen sie bloße Degen. Es ist alles böse durch und durch, die Gemeinschaft der Unheiligen. Ich kann nicht sagen, wie abscheulich, verderblich, nichtig all ihr Treiben ist, das viele von ihnen selbst nicht kennen. Sie wollen in etwas anderem ein Leib werden als im Herrn. Durch die Abtrennung eines von ihnen wurden sie so ergrimmt auf mich. Als die Wissenschaft sich vom Glauben trennte, ist die Verbindung dieser Kirche ohne Heiland, die Werkheiligkeit ohne Glauben, die Gemeinschaft glaubensloser Werkheiliger entstanden, die Widerkirche, deren Zentrum die Bosheit, der Irrtum, die Lüge, die Heuchelei, die Schwachheit, die List jedes Zeitdämons einnehmen kann. Es entstand ein Leib, eine Gemeinschaft außer(halb) dem Leibe Jesu, der Kirche, eine heilandslose Afterkirche, deren Geheimnis es ist, kein Geheimnis zu haben, und darum ist ihr Treiben überall ein anderes, zeitliches, endliches, hoffärtiges, selbstgefälliges und somit verderbliches und mit aller Werkheiligkeit zum Unheil führendes. Ihr Gefährliches ist ihre scheinbare Unschuld. Sie tun und wollen überall anderes, tun an manchen Orten ganz harmlos, an andern in wenigen Wissenden Verderben bereitend; und so kommen alle mit ihrem Treiben in einem Zentrum, im Bösen von Ursprung, zusammen, im Handeln und Wirken außer[halb] Jesus Christus, durch welchen allein jedes Leben geheiligt ist, und außer welchem jedes Tun ein Wirken in Tod und Teufel bleibt.»

Schwester „Nihil“ zum Tun der Freimaurer

Aus: Höchster Ruf, Offenbarungen an eine Schwester, Parvis Verlag, S. 94: "Jene haben sogar meine Sakramente verfälscht, meine Heiligsten Zeremonien spöttisch nachgebildet. Glaubten sie, mich eingeholt zu haben? Sie haben die Welt auf den Kopf gestellt und denken, mich verdrängt zu haben. Kann man das Unermessliche einholen? Kann die Erde, die vom Vater für die Menschenkinder geschaffen wurde [S. 95:] aus ihren Angeln gehoben werden? Sie bilden sich ein, ich schlafe. Doch wenn ich schlafe, wacht mein Herz, so dass mein von den Wellen gepeitschtes Schiffchen, von meiner Liebe geleitet, den Jahrhunderten trotzen wird. Ich habe sie sieben wollen, wie man das Getreide siebt; auch habe ich machtvolle Vergeltungsmittel in meiner Hand. Die Zeiten der Verfolgung sind die Zeiten meiner Liebe, die um so mehr erweckt und tätig ist. Ich bin bei euch! Spürt ihr es nicht an der wunderbaren Blumenlese der Märtyrer, die meine Scharen mehrt? «Ich habe für sie gebetet», darum hat ihr Glaube nicht gewankt.... Ich werde sie verwirren, sie und alle ihre Pläne, wie ich schon beim Turmbau zu Babel gehandelt habe. Ich werde sie zersprengen und mich ihrer eigenen Pläne bedienen, um sie zu verwirren. Dabei wird meine Herrlichkeit erscheinen, die Herrlichkeit des Herrn. Aus dem Bösen werde ich Gutes schaffen, und über die Erde wird ein neuer machtvoller Wind der Liebe wehen. Dann werden sie mir zujubeln als ihrem Befreier. ... Versammelt euch um den Papst" (Privatoffenbarung aus dem Jahren zwischen 1938 bis 1943).

Die Freimaurerei in der Kirche

Das schwarze Tier, das einem Panther gleicht, gibt die Freimaurerei an; das Tier mit den zwei Hörnern<ref>Eine Kopfbedeckung mit zwei Hörnern trug der Hohepriester im Alten Testament. Die Mitra — mit zwei Hörnern — tragen die Bischöfe in der Kirche, um die Fülle ihres Priestertums anzuzeigen.</ref>, das einem Lamm gleicht, zeigt die in das Innere der Kirche eingedrungene Freimaurerei an, das ist die kirchliche Freimaurerei, die sich vor allem unter den Mitgliedern der Hierarchie ausgebreitet hat. Diese freimaurerische Unterwanderung im Inneren der Kirche ist euch schon in Fatima von mir vorausgesagt worden, als ich euch angekündigt habe, dass Satan sich bis in die Spitze der Kirche einschleichen würde.

Wenn es Aufgabe der Freimaurerei ist, die Seelen ins Verderben zu bringen, indem sie diese zur Anbetung von Götzen bringt, so ist das Ziel der kirchlichen Freimaurerei hingegen, Christus und seine Kirche zu zerstören, indem sie ein neues Idol schafft, das heißt einen falschen Christus und eine falsche Kirche. ….

Die kirchliche Freimaurerei trachtet, sein göttliches Wort durch naturalistische und rationalistische Auslegungen zu verdunkeln, und beim Versuch, es verständnisvoller und annehmbarer zu machen, entleert sie es von seinem ganzen übernatürlichen Inhalt.

So verbreiten sich die Irrtümer überall selbst in der katholischen Kirche. Wegen der Verbreitung dieser Irrtümer entfernen sich heute viele vom wahren Glauben und verwirklichen so die Prophezeiung, die euch in Fatima von mir gemacht worden ist: — Es werden Zeiten kommen, in denen viele den wahren Glauben verlieren werden. — Der Verlust des Glaubens ist Apostasie. Die kirchliche Freimaurerei wirkt auf heimtückische und teuflische Weise, um alle zur Apostasie zu verleiten. … Ziel der kirchlichen Freimaurerei ist es, die Sünde zu rechtfertigen, sie nicht mehr als etwas Böses, sondern als einen Wert und ein Gut darzustellen. So empfiehlt man, die Sünde zu begehen, als eine Art, die Bedürfnisse der eigenen Natur zu befriedigen, wobei man die Wurzel vernichtet, aus der die Reue entstehen kann. Und man sagt, dass es nicht mehr notwendig ist, sie zu beichten. Die verderbliche Folge dieses furchtbaren Krebsgeschwüres, das in der ganzen Kirche verbreitet ist, besteht darin, dass die persönliche Beichte überall verschwindet. Die Seelen werden verleitet, in der Sünde zu leben, indem sie das Geschenk des Lebens, das Jesus uns angeboten hat, zurückweisen. … Die kirchliche Freimaurerei fördert diejenigen Exegesen, die durch Anwendung verschiedener literarischer Gattungen das Evangelium rationalistisch und naturalistisch interpretieren, so dass es in allen seinen Teilen zerrissen wird. Am Ende kommt man zur Leugnung der geschichtlichen Realität der Wunder und der Auferstehung Christi und man bezweifelt selbst die Gottheit Jesu und seine rettende Mission.

Nachdem es den historischen Christus vernichtet hat, trachtet das Tier mit zwei Hörnern, das einem Lamm gleicht, den mystischen Christus, der die Kirche ist, zu zerstören. Die von Christus gestiftete Kirche ist eine einzige: die heilige, katholische, apostolische, eine und auf Petrus aufgebaute. Wie Jesus ist auch die von ihm gestiftete Kirche, die Seinen mystischen Leib bildet, die Wahrheit, das Leben und der Weg.

Die Kirche ist die Wahrheit, weil Jesus nur ihr es anvertraut hat, den gesamten Glaubensschatz in seiner Vollständigkeit zu hüten. Er hat ihn der hierarchischen Kirche anvertraut, das heißt dem Papst und den mit ihm vereinten Bischöfen. Die kirchliche Freimaurerei sucht diese Wirklichkeit durch den falschen Ökumenismus<ref>Anmerkend: Es gibt auch einen echten Ökumenismus!</ref> zu zerstören, der dazu führt, alle christlichen Kirchen anzunehmen, indem behauptet wird, dass jede von ihnen einen Teil der Wahrheit besitzt. Sie betreibt den Plan, eine allgemeine ökumenische Kirche zu gründen, die aus dem Zusammenschluss aller christlichen Konfessionen gebildet wird, unter ihnen die katholische Kirche.

Die kirchliche Freimaurerei versucht auf so viele und heimtückische Arten, die kirchliche Frömmigkeit in Bezug auf das Sakrament der Eucharistie anzugreifen. Man hebt von ihr nur den Aspekt des Mahles hervor, trachtet seinen Opferwert zu bagatellisieren und sucht die wirkliche und persönliche Gegenwart Jesu in den konsekrierten Hostien zu leugnen. Deshalb sind allmählich alle äußeren Zeichen abgeschafft worden, die den Glauben an die tatsächliche Gegenwart Jesu in der Eucharistie angezeigt haben, wie Kniebeugen, öffentliche Anbetungsstunden und die heilige Gepflogenheit, den Tabernakel mit Licht und Blumen zu umgeben.

Die kirchliche Freimaurerei versucht mit dem heimtückischen und arglistigen Angriff auf den Papst das Fundament der Einheit der Kirche zu zerstören. Sie stiftet die Intrigen zum Widerspruch und Protest gegen den Papst an; sie unterstützt und belohnt jene, die ihn schmähen und ihm nicht gehorchen, sie verbreitet die Kritik und Opposition von Bischöfen und Theologen.

Die kirchliche Freimaurerei erhält Aufträge und Macht von den verschiedenen Freimaurerlogen und wirkt, um im geheimen alle zu verleiten, diesen geheimen Sekten beizutreten. So wirbt sie um die Ehrgeizigen mit der Aussicht auf leichte Karriere; sie überhäuft die Geldgierigen mit Gütern; sie hilft ihren Mitgliedern, die erste Stelle einzunehmen und die wichtigsten Posten zu besetzen, während sie alle jene, die es ablehnen, an ihrem Plan teilzunehmen, auf heimtückische, aber entschiedene Art an den Rand drängt. Tatsächlich übt das Tier, das einem Lamm gleicht, die ganze Macht des ersten Tieres in seiner Gegenwart aus und bringt die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten. Die kirchliche Freimaurerei erreicht schließlich auf direktem Weg, ein Standbild zu Ehren des Tieres zu errichten, und zwingt alle, dieses Standbild anzubeten. So ersetzt man GOTT durch ein mächtiges, starkes und beherrschendes IDOL (des Antichristes).<ref>gekürzter Auszug und geringe Modifizierung zur Verständlichkeit: Aus dem Blauen Buch, (11. Auflage; Imprimatur Cardenal Bernardino Echeverria Ruiz, Apostolische Administratur von Ibarra am 2. Februar 1998).</ref>

Literatur

  • Athanasius Schneider: Das wahre Gesicht der Freimaurerei Media Maria Verlag 2017, 20 Seiten; ISBN: 978-3-9454019-6-5; Text; auch als Video).
  • Rudolf Graber: Athanasius und die Kirche unserer Zeit - zu seinem 1600. Todestag (im Kampf mit dem Modernismus), 1973 (1-4. Auflage; übersetzt: engl., frz., ital., port., span.), Verlag Josef Kral Abensberg 2000 (15. Auflage; beim Institutum Marianum oder beim Sarto Verlag mit dem Titel: "Geheimbünde und Maulwürfe" erhältlich).
  • Burkhardt Gorissen: Ich war Freimaurer, Sankt Ulrich Verlag 2009 (304 Seiten; ISBN 978-3-86744-107-0).
  • Serge Abad-Gallardo: Mein Weg als Freimaurer: Ich diente Luzifer, ohne es zu wissen (war 24 Jahre in einer französischen Loge), Media Maria Verlag Illertissen 2020 (224 Seiten, geb., 1. Auflage, ISBN 978-3-9479311-5-6).
  • Martin Hohl-Wirz, Freimaurerei, Wurzeln, Ziele, Hintergründe, Logos-Verlag Lage ca. 1999 (ISBN 9783933828095); Lichtzeichen Verlag 2013 (144 Seiten, 1. Auflage; Kindle Ausgabe).
  • Robert Schneider: Die Freimaurerei vor Gericht, Neue Tatsachen über Weltfreimaurerei, deutsch-christliche Orden und geheime Hochgrade, Eigendruck im Selbstverlag 2001 (Nachdruck der Ausgabe von 1936 (104 Seiten, in Frakturschrift).
  • Alec Mellor (Freimaurer): Logen Rituale Hochgrade. Handbuch der Freimaurerei, aus dem Französischen ins Deutsche übertragen von Oskar Jursa, Sonderdruck 1985 (555 Seiten; Die 1. Auflage war 1967).
  • Jaques Ploncard d' Assac: Das Geheimnis der Freimaurer, Verax Verlag Müstair 2000 (3. Auflage; 264 Seiten; ISBN 3909065171).
  • Maurice Pinay: Die Verschwörung gegen die Kirche Band 1-3, Schmid Verlag 2006 (Pinay ist ein Pseudonym. Endredakteur war der mexikanische Jesuitenpater Joaquin Sáenz y Arringa (†1976) Imprimatur Juan Navarrete, Erzbischof von Hermosillo (Mexiko). Dieses Werk lag am Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils in italienischer Sprache den Konzilsvätern vor, Band 1: ISBN 3-938235-20-9; Band 2: ISBN 3-938235-21-7; Band 3: ISBN 3-938235-22-5.
  • Lorenz Jäger: Hinter dem großen Orient: Freimaurerei und Revolutionsbewegungen. Karolinger Verlag Wien-Leipzig 2009 (141 Seiten; ISBN 978-3-85418-134-7).
  • Gary Allen: Die Insider, Baumeister der „Neuen-Weltordnung“, Verlag für Außergewöhnliche Perspektiven (VAP) Preusisch Oldendorf 1990 (10 Auflage; 1. Auflage 1971) ISBN 3-922367-00-3; Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel: “None dare call it a conspiracy" (1971). Das Werk war auch mit dem Titel „Die Insider, Wohltäter oder Diktatoren“ zuerst verlegt. Neuere Auflagen enthalten einen ausführlicheren Anhang.
  • Fritz Feuling: Die Freimaurer unsere Brüder? Veränderte Freimaurerei oder veränderte Kirche Miriam Verlag 1975, ISBN 3-87449-078-5
  • Hans Baum/Robert Prantner: Freimaurerei und Kirche sind unvereinbar Christiana Verlag 1998 (6. Auflage) ISBN 3-7171-0633-3
  • Jesus enthüllt das Wesen der Freimaurerei, Botschaften von Jesus Christus an Françoise, Reihe: Umkehr des Herzens, Band 5, Parvis-Verlag 2002 (89 Seiten; 2. Auflage) ISBN 3-907523-97-0).
  • Eugen Lennhoff und Oskar Posner, Internationales Freimaurer-Lexikon, Amalthea Verlag München-Zürich-Wien; Graz, 1932, unveränderter Nachdruck 1975.

Literatur von Manfred Adler

  • mit A bezeichnet: 1974 (2002 5. Auflage) Die antichristliche Revolution der Freimaurerei Miriam Verlag (ISBN 3-87449-074-2).

Trilogie: Die Söhne der Finsternis:

  • 1975 1. Teil: Die geplante Weltregierung Miriam Verlag 1999 (6. Auflage; ISBN 3-87449-080-7).
  • 1975 2. Teil: Weltmacht Zionismus Miriam Verlag (ISBN 3-87449-86-6).
  • 1976 3. Teil: Theologische Finsternis Miriam Verlag 1996 (3. Auflage; ISBN 3-87449-102-1).
  • 1981 Kirche und Loge Miriam Verlag (ISBN 3-87449-125).
  • 2006 Die Freimaurer und der Vatikan (ISBN 3-929170-24-8).

Literatur von Hermann Gruber (Pseudonym Hildebrand Gerber)

  • Helmut Reintaler: Die Freimaurer. Beck Wissen, München, 2006.
  • Die Freimaurerei und die öffentliche Ordnung, Berlin 1893.
  • Schwindler und Beschwindelte oder Bilder aus der inneren Geschichte der Freimaurerei 1891.
  • Die Freimaurerei und die öffentliche Ordnung 1893.
  • Betrug als Ende eines Betrugs, Berlin 1897.
  • Einigungsbestrebungen und innere Kämpfe in der deutschen Freimaurerei seit 1866, 1898.
  • Der ,giftige Kern' oder die wahren Bestrebungen der Freimaurerei 1899.
  • Mazzini, Freimaurerei und Weltrevolution 1901.
  • Freimaurerei und Umsturzbewegung 1901.
  • Freimaurerei, Weltkrieg und Weltfriede. Braumüller Verlag Wien 1917 (45 Seiten; 2. Auflage).

Literatur von Georg Michael Pachtler (Pseudonym Annuarius Osseg)

  • Der Götze der Humanität oder das Positive der Freimaurerei, Freiburg 1875,
  • Der stille Krieg gegen Thron und Altar oder das Negative der Freimaurerei Amberg (2/1876).
  • Der Hammer der Freimaurerei am Kaiserthrone der Augsburger Josef Habbel Verlag Amberg 1880.1875 (126 Seiten)
  • Der liberale Nationalitäten-Schwindel und der Einheits-Staat. Ein Mahnwort an die Völker Deutschlands und Österreichs. Josef Habbel Verlag Amberg 1876 (64 Seiten).
  • (unter Pseud. Annuaris Osseg): Der europäische Militarismus'. Josef Habbel Verlag Amberg 1876 (336 Seiten).

Siehe auch: Die ständige Anweisung der Alta Vendita, Begräbnis. Humanismus, Religionsfreiheit

Weblinks

Anmerkungen

<references />