Diskussion:Traditionis custodes

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II. Vatikanum

Wenn das Konzil sagt: "Treu der Überlieferung erklärt das Heilige Konzil schließlich, dass die heilige Mutter Kirche allen rechtlich anerkannten Riten gleiches Recht und gleiche Ehre zuerkennt", ist damit nicht der "Usus antiquior" gemeint. Das Konzil meint mit "Riten gleichen Rechts" (ritus legitime agnitos) die "Rituskirchen", etwa die unierten Ostkirchen oder einige Riten der Lateinischen Kirche wie den Ambrosianischen Ritus, den Kartäuserritus u.a. Der "Usus antiquior" ist kein eigener Ritus, sondern stellt eine Entwicklungsepoche des Römischen Ritus dar und ist somit in diesem lehramtlichen Text gar nicht gemeint. Papst Franziskus hat mit lehramtlicher Autorität festgestellt: "Die von den heiligen Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. in Übereinstimmung mit den Dekreten des Zweiten Vatikanischen Konzils promulgierten liturgischen Bücher sind die einzige Ausdrucksform der lex orandi des Römischen Ritus." (TC Art. 1) Dem müssen wir auch in dieser katholischen Enzyklopädie Rechnung tragen.

Im übrigen: Unter der Überschrift "Kritik an der Entscheidung des Papstes" (die dieser 2021 traf) ist eine lehramtliche Aussage des Konzils aus dem Jahre 1963 eine arge Geschichtsklitterung, denn wie sollte das Konzil den viertnächsten Papst "kritisieren" wollen oder können? --Lambert (Diskussion) 20:39, 13. Feb. 2023 (UTC)

Ihre erste Erklärung ist für mich überzeugend.

Die Erklärung von Papst Franziskus überspringt Papst Benedikt XVI. und kann von einem anderen Papst völlig aufgehoben werden, weil Franziskus eine Emotion verlehramtlicht. Dass er dabei die Tradition schütze ist eine Verkehrung. Walter Kasper hat nicht umsonst die Hoffnung, dass das Pontifikat von Franziskus kein Unfall sei (Kardinal Kasper wagt Ausblick auf Erfolge von Franziskus Domradio am 12. Dezember 2022). Oswald 17:11, 14. Feb. 2023

Ich fürchte, da haben Sie Kardinal Kasper ziemlich missverstanden. Er hofft ja gerade, dass der Weg, den Franziskus einschlägt, auch von seinen Nachfolgern fortgesetzt wird und zu einer neuen Ära führt, denn, so heißt es in dem Domradio-Text weiter, "Veränderungen in kirchlicher Haltung, Praxis und Lehre, vor allem der Wandel einer synodalen Kirche mit einem neuen Zusammenspiel von Bischöfen, Priestern und Laien und einem "Ende des alten hierarchischen Klerikalismus" ließen sich nicht allein unter Franziskus durchführen. Derartige Reformen "erfordern Zeit und einen langen Atem", wird Kasper zitiert. Das könne nicht unter einem Papst geschehen; dafür brauche es zwei oder drei Amtszeiten." --Lambert (Diskussion) 17:29, 14. Feb. 2023 (UTC)