Deutsches Martyrologium des 20. Jahrhunderts

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Deutsches Martyrologium

Deutsches Martyrologium ist das Verzeichnis der Menschen, welche im 20. Jahrhunderts für Christus das Leben hingegeben haben. Es umfasst zwei Bände mit meh als 800 Einzelbeiträge.

Herausgeber des Deutschen Martyrologiums ist der Theologieprofessor Prälat Helmut Moll.

Im Heiligen Jahr 2000 übergab Kardinal Karl Lehmann das deutsche Martyrologium des im Vatikan an Papst Johannes Paul II. Im Rahmen einer Privataudienz nahm der Heilige Vater das zweibändige entgegen.

Ursprung

Im Jahr 1994 rief Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente alle Bischofskonferenzen, und Kongregationen dazu auf, bis zum Jahr 2000 ein Martyrologium vorzulegen.

Verwirklichung

Helmut Moll wurde von der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 1996 die Herausgabe des Deutschen Martyrologiums anvertraut. Moll war von 1984 bis 1995 Mitarbeiter der Kongregation für die Glaubenslehre. Da er von 1993 bis 2004 Konsultor der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und die notwendigen Kenntnisse in den Kriterien der Heiligsprechung kannte, war die Voraussetzung gegeben. Prälat Moll koordinierte das Projekt zentral von Köln aus. Im Jahr 1999 konnte es in Rom dem Papst übergeben werden. Am 7. Mai 2000 würdigte Johannes Paul II. die Martyrologien in einer ökumenischen Feier vor dem Kolosseum.

Im Jahr 1996 musste er beim Nullpunkt beginnen, es gab keine Vorläufer für das Projekt und keine Arbeitsstelle zu Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Er hat dazu in jedem Bistum einen Diözesanbeauftragten benötigt sowie je einen aus allen Kongregationen, Studentenverbindungen und katholischen Verbänden. Am Ende waren es 160 Mitarbeiter, die mindestens ein Lebensbild geschrieben haben.

Vier Bereiche

Das Werk umfasst vier Bereiche: die Zeit des Nationalsozialismus mit 400 Glaubenszeugen, die Epoche des Kommunismus mit 100 Katholiken, das Reinheitsmartyrium, das 80 schutzlose weibliche Jugendliche, Ordensschwestern und Frauen vor allem aus den Ostgebieten vorstellt, sowie die 200 Missionarinnen und Missionare aus den Missionsgebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Ökumenische Märtyrerwürdigung

In unserem Martyrologium haben wir aber auch alle aufgenommen, die in ökumenischen Widerstandsgruppen waren, wie die Weiße Rose, den Kreisauer Kreis und die Lübecker Märtyrer, auch die nicht-katholischen Glaubenszeugen ausdrücklich gewürdigt.

Auflagen

Angesichts der weiten Rezeption liegt das Hauptwerk seit Dezember 2006 inzwischen in vierter, um 84 Namen vermehrter und aktualisierter Auflage vor. Im Jahre 2007 erschien eine italienische Übersetzung für die Glaubenszeugen aus der NS-Zeit.

Literatur

  • Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. 2 Bände. Paderborn - München - Wien - Zürich, 4. vermehrte und aktualisierte Auflage 2006, 1461 Seiten. ISBN 978-3-506-75778-4, 78 Euro.]

Weblinks