Carl Lampert: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Carl Lampert ''' (Msgr. Dr.; * [[9. Januar]] [[1894]] in Göfis, Vorarlberg; † [[13. November]] [[1944]] in Halle an der Saale) war Provikar des Bischofs [[Paulus Rusch]]. Er war der ranghöchste österreichische Geistliche der unter dem [[Nationalsozialismus]] Verfolgung, Haft und das Konzentrationslager erlitten hat.
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''' Carl Lampert ''' (Msgr. Dr.; * [[9. Januar]] [[1894]] in Göfis, Vorarlberg; † [[13. November]] [[1944]] in Halle an der Saale) war Provikar des Bischofs [[Paulus Rusch]]. Er war der ranghöchste österreichische Geistliche der unter dem [[Nationalsozialismus]] Verfolgung, Haft und das Konzentrationslager erlitten hat.
  
 
== Biografie  ==
 
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[[Carl]] Lampert wurde 1935 als Leiter des kirchlichen Gerichtes nach [[Bistum Innsbruck|Innsbruck]] berufen. 1936 übernahm er zudem die Leitung der Verlagsanstalt Tyrolia. Als schließlich [[Paulus Rusch]] im Jahr 1938 zum Apostolischen Administrator von Innsbruck-Feldkirch ernannt wurde, bestellte er wenig später Carl Lampert zu seinem Provikar.

 Dieser trat sehr mutig gegen kirchenfeindliche Handlungen der örtlichen Gauleitung auf. Mehrmals wurde er dafür in Gestapo-Haft genommen.  
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[[Carl]] Lampert wurde 1935 als Leiter des kirchlichen Gerichtes nach [[Bistum Innsbruck|Innsbruck]] berufen. 1936 übernahm er zudem die Leitung der Verlagsanstalt Tyrolia. Als schließlich [[Paulus Rusch]] im Jahr 1938 zum Apostolischen Administrator von Innsbruck-Feldkirch ernannt wurde, bestellte er wenig später Carl Lampert zu seinem Provikar. Dieser trat sehr mutig gegen kirchenfeindliche Handlungen der örtlichen Gauleitung auf. Mehrmals wurde er dafür in Gestapo-Haft genommen.  
  
Der Fall des Pfarrers von Götzens, [[Otto Neururer]], der bereits 1939 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert worden war und am 30. Mai 1940 in Buchenwald ermordet wurde, brachte Provikar Lampert schließlich selbst ins Konzentrationslager. Die Urne Neururers war an seine Pfarrgemeinde geschickt worden. Zum Begräbnis wurde eine Todesanzeige gedruckt, für deren Text Carl Lampert die Verantwortung übernahm. Aufgrund dieser Tatsache wurde er wegen „Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften“ am 5. Juli 1940 erneut ins Innsbrucker Polizeigefängnis gebracht.

Schließlich wurde Carl Lampert am 25. August 1940 nach Dachau deportiert, ein Jahr später aber wieder freigelassen. Allerdings wurde ein Spitzel auf ihn angesetzt, der Material gegen Lampert sammelte. Dessen Lügenprotokoll führte schließlich zur Verurteilung.  Ihm wurde angebliche Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung vorgeworfen. Carl Lampert wurde am 13. November 1944 zusammen mit P. [[Friedrich Lorenz]] und [[Herbert Simoleit]] in Halle an der Saale mit dem Fallbeil hingerichtet.
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Der Fall des Pfarrers von Götzens, [[Otto Neururer]], der bereits 1939 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert worden war und am 30. Mai 1940 in Buchenwald ermordet wurde, brachte Provikar Lampert schließlich selbst ins Konzentrationslager. Die Urne Neururers war an seine Pfarrgemeinde geschickt worden. Zum Begräbnis wurde eine Todesanzeige gedruckt, für deren Text Carl Lampert die Verantwortung übernahm. Aufgrund dieser Tatsache wurde er wegen „Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften“ am 5. Juli 1940 erneut ins Innsbrucker Polizeigefängnis gebracht. Schließlich wurde Carl Lampert am 25. August 1940 nach Dachau deportiert, ein Jahr später aber wieder freigelassen. Allerdings wurde ein Spitzel auf ihn angesetzt, der Material gegen Lampert sammelte. Dessen Lügenprotokoll führte schließlich zur Verurteilung.  Ihm wurde angebliche Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung vorgeworfen. Carl Lampert wurde am 13. November 1944 zusammen mit P. [[Friedrich Lorenz]] und [[Herbert Simoleit]] in Halle an der Saale mit dem Fallbeil hingerichtet.
  
 
== Seligsprechungsprozess ==
 
== Seligsprechungsprozess ==

Version vom 21. Juli 2017, 16:58 Uhr

Carl Lampert (Msgr. Dr.; * 9. Januar 1894 in Göfis, Vorarlberg; † 13. November 1944 in Halle an der Saale) war Provikar des Bischofs Paulus Rusch. Er war der ranghöchste österreichische Geistliche der unter dem Nationalsozialismus Verfolgung, Haft und das Konzentrationslager erlitten hat.

Biografie

Carl Lampert wurde 1935 als Leiter des kirchlichen Gerichtes nach Innsbruck berufen. 1936 übernahm er zudem die Leitung der Verlagsanstalt Tyrolia. Als schließlich Paulus Rusch im Jahr 1938 zum Apostolischen Administrator von Innsbruck-Feldkirch ernannt wurde, bestellte er wenig später Carl Lampert zu seinem Provikar. Dieser trat sehr mutig gegen kirchenfeindliche Handlungen der örtlichen Gauleitung auf. Mehrmals wurde er dafür in Gestapo-Haft genommen.

Der Fall des Pfarrers von Götzens, Otto Neururer, der bereits 1939 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert worden war und am 30. Mai 1940 in Buchenwald ermordet wurde, brachte Provikar Lampert schließlich selbst ins Konzentrationslager. Die Urne Neururers war an seine Pfarrgemeinde geschickt worden. Zum Begräbnis wurde eine Todesanzeige gedruckt, für deren Text Carl Lampert die Verantwortung übernahm. Aufgrund dieser Tatsache wurde er wegen „Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften“ am 5. Juli 1940 erneut ins Innsbrucker Polizeigefängnis gebracht. Schließlich wurde Carl Lampert am 25. August 1940 nach Dachau deportiert, ein Jahr später aber wieder freigelassen. Allerdings wurde ein Spitzel auf ihn angesetzt, der Material gegen Lampert sammelte. Dessen Lügenprotokoll führte schließlich zur Verurteilung. Ihm wurde angebliche Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung vorgeworfen. Carl Lampert wurde am 13. November 1944 zusammen mit P. Friedrich Lorenz und Herbert Simoleit in Halle an der Saale mit dem Fallbeil hingerichtet.

Seligsprechungsprozess

Für Carl Lampert lief seit dem Jahr 1998 in der Diözese Feldkirch das Seligsprechungsverfahren. Er wurde im Pontifikat Papst Benedikt XVI. am 13. November 2011 in Dornbirn durch Kardinal Angelo Amato seliggesprochen. <ref> Vorarlberg: Lampert-Seligsprechung am 13. November Kath.net am 6. August 2011</ref>

Literatur

  • Provikar Dr. Carl Lampert, Zeuge in gnadenloser Zeit, Dokumentation. Innsbruck 1999 (92 Seiten; erhältlich bei Mediatrix-Verlag)
  • Claudentius Walser: Dreimal zum Tod verurteilt: Carl Lampert - ein Glaubenszeuge für Christus. Christiana Verlag 1985 112 Seiten; ISBN 3-7171-0879-4).
  • Susanne Emerich (Hg.)., Mitautor: Hätte ich nicht eine innere Kraft... : Leben und Zeugnis des Carl Lampert. Mit Briefen von Carl Lampert. Tyrolia Verlag Innsbruck ; Wien 2011 (128 Seiten; ISBN 978-3-7022-3164-4; ISBN 3-7022-3164-1).

Weblinks

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Siehe auch: Österreichisches Martyrologium

Anmerkungen

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