Caritatis studium

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(wesentlicher Auszug der) Enzyklika
Caritatis studium

von Papst
Leo XIII.
an die Bischöfe Schottlands
über die Kirche in Schottland
25. Juli 1898
(Offizieller lateinischer Text: ASS 31 (1898/99) 11.)

(Quelle: Denzinger-Hünermann 3339)

Leo XIII. legt mit dieser Enzyklika eine Apologie der Kirche als Mittlerin der geistlichen Güter vor. Er lehnt die Lehre der schottischen Reformatoren ab, der Opfercharakter der Heiligen Messe sei zu verwerfen; das Abendmahl habe einen bloßen Gedächtnischarakter. Vgl. die Confessio fidei et doctrinae per Ecclesiam Reformatam [Presbyterianer] Scotiae professae, Art. 22: hrsg. von E. F. K. Müller, Bekenntnisschriften der reformatorischen Kirche [Leipzig 1903] 26111–18; vgl. ferner DH 1753).

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Die Identität des Kreuzes- und Messopfers

Das Wesen und die Natur der Religion selbst enthüllt die Notwendigkeit des Opfers. ... Und wenn man die Opfer entfernt, kann eine Religion weder sein noch gedacht werden. Das Gesetz des Evangeliums ist nicht geringer als das alte Gesetz; im Gegenteil, sogar noch viel hervorragender, weil es das überreich vollendete, was jenes begonnen hatte. Die im Alten Testament gebräuchlichen Opfer wiesen aber schon auf das am Kreuz vollzogene Opfer voraus, lange bevor Christus geboren wurde: Nach seinem Aufstieg in den Himmel wird ebendieses Opfer im eucharistischen Opfer fortgesetzt. Deshalb irren die gewaltig, die dieses verwerfen, so als ob es die Wahrheit und die Kraft des Opfers vermindere, das Christus, ans Kreuz geschlagen, vollzog; »(er wurde) ein für allemal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen« ({{#ifeq: Brief an die Hebräer | Caritatis studium |{{#if: Hebr|Hebr|Brief an die Hebräer}}|{{#if: Hebr |Hebr|Brief an die Hebräer}}}} 9{{#if:28|,28}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Diese Sühne für die Sterblichen war gänzlich vollkommen und unbedingt; und es wohnt keineswegs eine andere, sondern diese selbst dem eucharistischen Opfer inne. Weil nämlich der Opferritus auf alle Zeit mit der Religion verbunden sein sollte, war es der göttlichste Ratschluß des Erlösers, dass das Opfer, das ein für allemal am Kreuze vollendet wurde, zum fortdauernden und immerwährenden wurde. Der Grund dieser Fortdauer aber liegt in der heiligsten Eucharistie, die keine leere Ähnlichkeit oder nur ein Gedächtnis der Tatsache, sondern die Wahrheit selbst mit sich führt, wenn auch in ungleicher Gestalt; und deswegen fließt die Wirksamkeit dieses Opfers – sei es, um zu erlangen, sei es, um zu sühnen – ganz aus dem Tode Christi.

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