Camino frances

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Der Camino Francés ist der klassische Jakobsweg, der auf einer Strecke von knapp 800 Kilometern quer durch Nordspanien von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela führt. 1993 erhielt der Weg von der UNESCO den Status eines Weltkulturerbes der Menschheit zuerkannt.

Geschichte

Die Entstehung des Camino Francés, des klassischen Jakobsweges von den Pyrenäen nach Santiago, geht in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Die Historia Silense berichtet um 1118, dass König Sancho III. Garcés von Navarra (1004–1035) die Voraussetzungen für den Weg zwischen den Pyrenäen und Nájera geschaffen habe. Die Ersterwähnung der großen nordspanischen Verkehrsachse, die die Königsstädte Jaca (Provinz Huesca), Pamplona (Navarra), Burgos und León verband und weiter zum Jakobsgrab führte, stammt aus dem Jahr 1047: In der Gründungsurkunde des Hospitals von Arconada (bei Villalcazar de Sirga) ist bereits von Pilgern nach Rom und nach Santiago die Rede, welche die an dem Hospital vorüber führende Straße benutzten.

Seit dem 11. Jahrhundert bemühten sich die Herrscher sämtlicher christlichen Reiche in Nordspanien, durch die Gewährung von Freiheitsrechten, Privilegien und Steuerbefreiungen Siedler aus Frankreich anzuziehen, um den Camino Francés mit Marktsiedlungen auszustatten. Die Bezeichnung Camino Francés, erstmals für das 12. Jahrhundert in Astorga belegt, bezieht sich auf diese Siedler. Von etwa 1050 an häufen sich Hospitalstiftungen durch Könige, Fürsten, Geistliche, Mönchs- und Ritterorden. Um 1130 scheinen entlang des Camino Francés in Abständen von etwa 15 Kilometern Hospitäler bestanden zu haben. Ab dem 14. Jahrhundert wurde die karitative Infrastruktur durch private oder bruderschaftliche Stiftungen kleinerer Herbergen weiter verdichtet.


Route

Der Camino Francés beginnt an den Pyrenäenpässen von Somport (Aragón) oder von Roncesvalles (Navarra), von wo zwei Stränge nach Puente la Reina (Navarra) führen. Im ersten Fall , dem des Camino Aragonés, führt der Weg über Jaca, Sangüesa (Navarra), Monreal (Navarra) und Eunate, im zweiten Fall über Pamplona. Beide Stränge vereinigen sich in Puente la Reina, von wo die Pilger dem Weg weiter folgen über Estella (Navarra), Viana, Logroño (La Rioja), Nájera, Santo Domingo de la Calzada, Belorado, San Juan de Ortega und Burgos. Dort stößt eine Nebenroute von Bayonne über Tolosa (Guipúzcoa), Vitoria, Miranda de Ebro und Briviesca hinzu.

Nach dem Verlassen von Burgos passieren die Pilger Castrojeriz, Frómista, Carrión de los Condes, Sahagún und León. Auch in León kommt ein Pilgerweg hinzu, der in Oviedo (Asturien) von dem Camino de la Costa, der ebenfalls nach Santiago de Compostela führt, abzweigt. Weiter geht es von León über Puente de Órbigo, Astorga, Ponferrada, Villafranca del Bierzo, O Cebreiro, Sarria, Portomarín, Palas de Rei und Arzúa, bis die Pilger Santiago de Compostela erreichen.

Entlang des Camino Francés hat man während des 11. und 12. Jahrhunderts zahlreiche Kirchen und Hospitäler zu Ehren des Apostels Jakobus errichtet. Auch deshalb gilt der Camino Francés als der Teil des Weges mit der höchsten Dichte an Kulturschätzen. Immer noch kann man in den Dörfern am Weg eine „Calle del Camino“ (Straße des Pilgerweges) oder eine „Iglesia de Santiago“ (Jakobskirche) sehen, die den mittelalterlichen Wegeverlauf anzeigen.

In den unterschiedlichen Publikationen werden mitunter sehr differierende Angaben zur Länge des Camino Francés gemacht. Das mag zum einen an unterschiedlichen Grundlagen und Methoden der Messungen liegen, zum anderen an Veränderungen der Wegführung. Als Entfernung wird meist ab Saint-Jean-Pied-de-Port 774 km angegeben.

Der Weg ist auch als spanischer Fernwanderweg GR-65 markiert.

Literatur

  • José María Anguita Jaen: Der Jakobsweg. Ein praktischer Reiseführer für den Pilger. 3. Aufl. 2007, ISBN 978-8424104221
  • Tobias Büscher: Galicien und der Jakobsweg, DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2005, ISBN 3-7701-5705-2

El Camino de Santiago. 1991, ISBN 84-7782-147-X

  • Joan Fiol Boada: Der Jakobsweg. Von Montserrat und von Saint Jean Pied de Port. Hampp Verlag. ISBN 978-3-936682-10-6
  • Ángel González: El Camino de Santiago por la Costa o Camino Norte. 2004, ISBN 84-241-0479-X
  • Dietrich Höllhuber, Werner Schäfke: Der spanische Jakobsweg: Landschaft, Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela, DuMont Buchverlag, Köln 1999 (Kunst-Reiseführer), ISBN 3-7701-4862-2
  • Raimund Joos, Michael Kasper: Spanien, Camino Francés. 12. Auflage, Stein, Welver 2009, ISBN 3-86686-280-6
  • Cordula Rabe: Rother Wanderführer Spanischer Jakobsweg. 2. Auflage, Bergverlag Rother, München 2006, ISBN 3-7633-4330-X
  • Ulrich Wegner: Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg. Dumont Buchverlag, Köln 1999, ISBN 3-7701-4770-7
  • Christian Champion: schlafen ~ essen Spanischer Jakobsweg . CADESA Carola Hansen, München 2008, ISBN 978-3-00-018830-5
  • Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg Malik Mai 2006, ISBN 3-89029-312-3

Weblinks

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