Au moment de prendre (Wortlaut): Unterschied zwischen den Versionen

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(Feierliche Zustimmung)
(Zu deren Verfassung)
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=== Zu deren Verfassung ===
 
=== Zu deren Verfassung ===
  
3. Ihre Verfassung geht noch darüber hinaus und unsere Botscheft geht damit mit. Sie existieremn und arbeiten, um die Nationen zu einen, um die Staaten zusammenzuführen. Wir nehmen die Formel: um die einen mit den andern zusammenzufügen. Sie sind eine Vereinigung. Sie sind eine Brücke unter den Völkern. Sie sind ein Raum für Beziehungen unter den Staaten. Wir versuchen ernstlich zu sagen, dass Ihre Charakteristik in gewisser Weise in der zeitlichen Ordnung das widerzuspiegeln vermag, was Unsere Katholische Kirche in der geistlichen Ordnung sein will; einzig und allgemein. Man kann nichts erhabeneres entwerfen, auf der Ebene der Natur, zur weltanschaulichen Auferbauung der Menschheit. Ihre Berufung ist die, zu verbrüdern, nicht irgendwelche aus den Völkern sondern alle Völker. Ein schwieriges Unterfangen? Zweifelsohne. Aber das ist die Aufgabe, das ist Ihre sehr ehrwürdige Aufgabe. Wer sieht es nicht, die Notwendigkeit, so fortschreitend zu erreichen, dass eine weltweite Autorität errichtet werde, mit der Maßgabe, dass effizient geha
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3. Ihre Verfassung geht noch darüber hinaus und unsere Botscheft geht damit mit. Sie existieremn und arbeiten, um die Nationen zu einen, um die Staaten zusammenzuführen. Wir nehmen die Formel: um die einen mit den andern zusammenzufügen. Sie sind eine Vereinigung. Sie sind eine Brücke unter den Völkern. Sie sind ein Raum für Beziehungen unter den Staaten. Wir versuchen ernstlich zu sagen, dass Ihre Charakteristik in gewisser Weise in der zeitlichen Ordnung das widerzuspiegeln vermag, was Unsere Katholische Kirche in der geistlichen Ordnung sein will; einzig und allgemein. Man kann nichts erhabeneres entwerfen, auf der Ebene des Natürlichen, zur weltanschaulichen Auferbauung der Menschheit. Ihre Berufung ist die, zu verbrüdern, nicht irgendwelche aus den Völkern sondern alle Völker. Ein schwieriges Unterfangen? Zweifelsohne. Aber das ist die Aufgabe, das ist Ihre sehr ehrwürdige Aufgabe. Wer sieht es nicht, die Notwendigkeit, so fortschreitend zu erreichen, dass eine weltweite Autorität errichtet werde, mit der Maßgabe, dass effizient gehandelt werde auf rechtlicher und politischer Ebene? Hier also wiederholen wir unseren Wunsch: ''allez de l'avant!'' Wir sagen überdies: Bringt es dahin, die unter euch zurückzuführen, die von Euch entfernt sind; studiert die Mittel, die zu Eurem Pakt der Brüderlichkeit zu rufen, mit Ehre und Anstand, die noch nicht daran teilhaben. Bringt es dahin, dass die, die noch draußen sind, das gemeinsame Vertrauen wünschen und verdienen, und seit also großzügig, es zu gewähren. Und Sie, die Sie das Glück und die Ehre haben, in dieser Versammlung der friedfertigen Gemeinschaft zu weilen, erhört Uns: Dieses gegenseitige Vertrauen, das Euch eint, Euch erlaubt, gute und große Dinge zu bewirken, bringt es dahin, dass dem nie Abbruch getan wird, dass es nie verraten werde.
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=== Zur Struktur der Organisation ===
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4. Die Logik dieses Wunsches, der, kann man sagen, auf der Struktur Ihrer Organisation entstammt, bringt uns das dazu, sie durch andere Formeln zu ergänzen. Man sehe: Dass niemand, so wahr er Mitglied Ihrer Vereinigung ist, nicht anderen übergeordnet sein möge: Nicht der eine über dem andern. Das ist die Formel der Gleicheit. Wir wissen sicherlich, dass andere Faktoren zu berücksichtigen sind als nur die schlichte Beteiligung an Ihrem Organismus. Aber die Gleichheit ist auch Teil ihrer Verfassung: nicht etwa, weil Ihr Gleiche seid, aber weil Ihr Euch hier gleichstellt. Und es mag sein, dass es für mehrere unter Euch ein großer Akt der Tugend  ist: Erlaubt Uns, das Wir es Ihnen sagen, Wir, der Repräsentant einer Religion, die das Heil bewirkt durch die Demut ihres göttlichen Gründers. Es ist unmöglich Bruder zu sein, wenn man nicht demütig ist. Denn es ist der Hochmut, so unvermeidbar er erscheinen mag, der Spannungen und Kämpfe um das Prestige provoziert, um die Oberhoheit, den Kolonialismus, den Egoismus: Er ist es, der die Brüderlichkeit zerbricht.
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=== Friedensbotschaft ===
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5. Hier erreicht Unsere Botschaft ihren Höhepunkt. Zunächst negativ: Das ist das Wort, dass Sie von Uns erwarten und das wird nicht aussprechen können ohne seine Schwere und seine Feierlichkeit zu kennen: Niemals mehr die einen gegen die andern, niemals, niemals mehr.
  
  

Version vom 14. Juli 2008, 09:52 Uhr

Rede

von Papst Paul VI. vor der Organisation der Vereinten Nationen zur Feier des 20. Jahrestages der Organisation.

(Montag, 4. Oktober 1965)


Gruß und Dank

Im Augenblick des Wortergreifens vor diesem, in der Welt einzigartigen Auditorium, möchten Wir zuerst unsere tiefe Dankbarkeit gegenüber M. Thant ausdrücken, Ihrem Generalsekretär, der uns gern einladen wollte, den Vereinten Nationen einen Besuch abzustatten, aus Anlass des 20. Geburtstags jener weltweiten Einrichtung für den Frieden und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern der ganzen Welt.Dank auch dem Herrn Präsidenten der Versammlung, Herrn Amintore Fanfani, der, seit dem Tag seines Amtsantritts, für uns so liebenswürdige Worte hatte. Dank Ihnen allen, hier gegenwärtig, für Ihren herzlichen Empfang. Jedem einzelnen von Ihnen entbieten wir Unseren herzlichen und ehrerbietigen Gruß. Ihre Freundschaft hat Uns eingeladen und uns diese Zusammenkunft gestattet; wir zeigen Uns Ihnen als Freund. Über Unsere Ehrbezeigung hinaus, übermitteln wir Ihnen dieselebe des Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzils, das derzeit in Rom vereint ist und dessen hervorragenden Vertreter die Kardinäle sind, die Uns begleiten. In Ihrem und Unserem Namen, Ihnen allen Ehre und Gruß!

Einleitung

Diese Zusammenkonft, Sie alle sind sich dessen gut bewusst, enthüllt einen doppelten Charakter: Sie ist gleichermaßen von Einfachheit und Größe geprägt. Von Einfachheit, weil der, der zu Ihnen spricht, ein Mensch ist wie Sie; er ist Ihr Bruder, zugleich einer der allerkleinsten unter Ihnen, die Sie souveräne Staaten vertreten. Denn ihm ist nichts gegeben, wenn Sie bitte diesen Gesichtspunkt Uns zu erwägen gestatten, als eine Winzigkeit und gleichsam nur symbolische zeitliche Souveränität: Das notwendige Minimum, um frei zu sein, seine geistliche Sedung auszuüben und denen, die mit ihm zu handeln haben, zuzusichern, dass er unabhänigig von jeder Souveränität dieser Welt ist. Er hat keinerlei zeitliche Macht, keinerlei Absicht mit Ihnen in Wettbewerb zu treten. Tatsächlich, Wir haben nichts zu fordern, keine Frage aufzuwerfen, ganz darüberhinaus nur einen Wunsch zu formulieren, eine Erlaubnis zu erbitten: Jene Vollmacht Ihnen in dem zu dienen, was unsere Zuständigkeit ist, mit Uneigennutz, Demut und Liebe.

Vorstellung

Das ist die erste Erklärung, die wir zu machen haben. Wie Sie sehen: Sie ist so schlicht, dass sie unbedeuztend erscheinen könnte für diese Versammlung, gewöhnt, sehr wichtige und schwierige Angelegenheiten zu behandeln. Aber dennoch, Wir sagen es Ihnen und Sie alle spüren es, dieser Augenblick ist von einer einzigartigen Größe geprägt. Er ist groß für Uns und er ist groß für Euch. Für Uns vor allem, aber ja, Sie wissen gut, wer Wir sind. Was auch immer Ihre Meinung über den Römischen Pontifex sewin mag, Sie kennen unsere Mission: Wir sind der Träger einer Botschaft für die ganze Menschheit. Und das sind wir nicht allein in Unserem persönlichen Namen und im Namen der großen katholischen Familie, sondern auch im Namen der christlichen Brüder, die Unsere Gefühle teilen, die wir hier ausdrücken, und speziell jener, die Uns gern explizit beauftragt haben, ihr Interpret zu sein. Und so überbringt der Botschafter, am Ende einer langen Reise, den ihm anvertrauten Brief. So haben Wir also das Bewusstsein, den bevorzugten Augenblick zu erleben, so kurz er sein mag, wo sich ein Wunsch erfüllt, den Wir seit fast zwanzig Jahrhunderten im Herzen tragen. Ja, Sie erinnern Sich: Es ist seit einer langenn Zeit, dass wir auf dem Weg sind und mit Uns tragen Wir eine lange Geschichte. Wir feiern hier den Epilog einer mühseligen Pilgerschaft auf der Suche nach einem Gespräch mit der ganzen Welt, seit jenem Tag, da Uns geboten wurde: Gehet, tragt die gute Nachricht zu allen Völkern. Nun aber sind Sie es, die "alle Völker" repräsentieren. Lassen Sie uns sagen, dass Wir für Sie alle eine Botschaft haben, ja, eine glückliche Botschaft, die jedem von Ihnen zu überreichen ist.

Feierliche Zustimmung

1. Unsere Botschaft will zuallerst eine moralische und feierliche Zustimmung zu dieser hohen Institution sein. Als expert en humanité überbringen wir Ihnen den Beifall Unserer jüngsten Vorgänger, den des ganzen katholischen Episkopats und Unseren, überzeugt, wie Wir es sind, dass diese Organisation verpflichtend den Weg zur modernen Zivilisation und zum Weltfrieden darstellt. Das aussprechend, haben wir das Bewusstsein, Uns auch die Stimme der Lebenden und der Toten zu eigen zu machen: Der Toten, die in den vergangenen furchtbaren Kriegen gefallen sind, sich sehnend nach der Eintracht und dem Frieden der Welt; der Lebenden, die das überlebt haben und die vor allem in ihren Herzen die verdammen, die versuchen, das wiederzubeleben; aber auch anderer Lebender: der jungen Generationen von heute, die vertrauensvoll voranschreiten, mit gutem Recht eine bessere Menschheit erwartend. Wir machen uns auch die Stimme der Armen zu eigen, der Enterbten, der Unglücklichen, derer, die auf Gerechtigkeit hoffen, auf die Würde zu leben, auf die Freiheit, auf Wohlstand und Fortschritt. Die Völker wenden sich den Vereinten Nationen zu wie zu einer letzten Hoffnung auf Eintracht und Frieden. Wir wagen es, Ihnen, mit Unserem, auch ihren Teil der Ehre und Hoffnung zu überbringen. Und man sieht, warum dieser Augenblick auch für Sie groß ist.

Offene Völkergemeinschaft

2. Wir wissen es, Sie sind sich dessen völlig bewusst. Hören Sie jetzt den Fortgang Unserer Botschaft. Sie ist ganz und gar der Zukunft zugewandt. Das Bauwerk, das Sie errichtet haben, darf niemals in Ruinen fallen. Es muss vervollkommnet werden und ausgerichtet auf die Erfordernisse, die die Weltgeschichte zeigen wird. Sie markieren einen Abschnitt der menschlichn Entwicklung; nun aber, unmöglich zurückzufallen, muss man voranschreiten. Zur Vielfalt der Staaten, die einander nicht mehr itgnorieren können, schlagen Sie eine Form der Koexistenz vor, die äußerst schlicht und fruchtbar ist. Man sieht: Vor allem erkennen Sie einander an und unterscheiden sich. Sie verleihen sicherlich nicht die Existenz der Staaten, aber sie schätzen jedes Volk jeder Nation als würdig ein, abgeordnet an dieser Versammlung teilzunehmen. Sie geben jeder souveränen, nationalen Gemeinschaft eine Anerkennung hohen moralischen und juristischen Wertes und Sie garantieren ihr ein ehrbares internationales Bürgerschaftsrecht. Das ist schon ein großer, der Menschheit geschuldeter Dienst: die nationalen Subjekte der Weltgemeinschaft gut zu umgrenzen und zu ehren, sie unter rechtlicher Bestimmung zu etablieren, was für sie Anerkennung und Respekt aller bedeutet und wovon sich ein geordnetes und stabiles System internationalen Lebens herleiten kann. Sie billigen das große Prinzip, dass die Beziehungen unter den Völkern von der Vernunft bestimmt werden müssen, von der Gerechtigkeit, vom Recht, von Verhandlungen, nicht durch die Macht, nicht durch die Gewalt, nicht durch den Krieg, auch nicht durch die Angst und durch den Betrug. So muss das auch sein. Und erlauben Sie, das wir Sie beglückwünschen, die Weisheit gehabt zu haben, den Zugang zu dieser Versammlung den jungen Völkern eröffnet zu haben, den Staaten, die seit kurzem zur Unabhängigkeit und nationalen Freiheit aufstiegen. Ihre Gegenwart hier ist der Beweis der Universalität und Großherzigkeit, die die Anfänge dieser Einrichtung beseelten. So muss das auch sein. Das ist Unser Lob und Unser Wunsch und wie Sie sehen fügen wir diese nicht von außen hinzu: Wir beziehen sie von innen, aus dem Geist Ihrer Institution selbst.

Zu deren Verfassung

3. Ihre Verfassung geht noch darüber hinaus und unsere Botscheft geht damit mit. Sie existieremn und arbeiten, um die Nationen zu einen, um die Staaten zusammenzuführen. Wir nehmen die Formel: um die einen mit den andern zusammenzufügen. Sie sind eine Vereinigung. Sie sind eine Brücke unter den Völkern. Sie sind ein Raum für Beziehungen unter den Staaten. Wir versuchen ernstlich zu sagen, dass Ihre Charakteristik in gewisser Weise in der zeitlichen Ordnung das widerzuspiegeln vermag, was Unsere Katholische Kirche in der geistlichen Ordnung sein will; einzig und allgemein. Man kann nichts erhabeneres entwerfen, auf der Ebene des Natürlichen, zur weltanschaulichen Auferbauung der Menschheit. Ihre Berufung ist die, zu verbrüdern, nicht irgendwelche aus den Völkern sondern alle Völker. Ein schwieriges Unterfangen? Zweifelsohne. Aber das ist die Aufgabe, das ist Ihre sehr ehrwürdige Aufgabe. Wer sieht es nicht, die Notwendigkeit, so fortschreitend zu erreichen, dass eine weltweite Autorität errichtet werde, mit der Maßgabe, dass effizient gehandelt werde auf rechtlicher und politischer Ebene? Hier also wiederholen wir unseren Wunsch: allez de l'avant! Wir sagen überdies: Bringt es dahin, die unter euch zurückzuführen, die von Euch entfernt sind; studiert die Mittel, die zu Eurem Pakt der Brüderlichkeit zu rufen, mit Ehre und Anstand, die noch nicht daran teilhaben. Bringt es dahin, dass die, die noch draußen sind, das gemeinsame Vertrauen wünschen und verdienen, und seit also großzügig, es zu gewähren. Und Sie, die Sie das Glück und die Ehre haben, in dieser Versammlung der friedfertigen Gemeinschaft zu weilen, erhört Uns: Dieses gegenseitige Vertrauen, das Euch eint, Euch erlaubt, gute und große Dinge zu bewirken, bringt es dahin, dass dem nie Abbruch getan wird, dass es nie verraten werde.

Zur Struktur der Organisation

4. Die Logik dieses Wunsches, der, kann man sagen, auf der Struktur Ihrer Organisation entstammt, bringt uns das dazu, sie durch andere Formeln zu ergänzen. Man sehe: Dass niemand, so wahr er Mitglied Ihrer Vereinigung ist, nicht anderen übergeordnet sein möge: Nicht der eine über dem andern. Das ist die Formel der Gleicheit. Wir wissen sicherlich, dass andere Faktoren zu berücksichtigen sind als nur die schlichte Beteiligung an Ihrem Organismus. Aber die Gleichheit ist auch Teil ihrer Verfassung: nicht etwa, weil Ihr Gleiche seid, aber weil Ihr Euch hier gleichstellt. Und es mag sein, dass es für mehrere unter Euch ein großer Akt der Tugend ist: Erlaubt Uns, das Wir es Ihnen sagen, Wir, der Repräsentant einer Religion, die das Heil bewirkt durch die Demut ihres göttlichen Gründers. Es ist unmöglich Bruder zu sein, wenn man nicht demütig ist. Denn es ist der Hochmut, so unvermeidbar er erscheinen mag, der Spannungen und Kämpfe um das Prestige provoziert, um die Oberhoheit, den Kolonialismus, den Egoismus: Er ist es, der die Brüderlichkeit zerbricht.

Friedensbotschaft

5. Hier erreicht Unsere Botschaft ihren Höhepunkt. Zunächst negativ: Das ist das Wort, dass Sie von Uns erwarten und das wird nicht aussprechen können ohne seine Schwere und seine Feierlichkeit zu kennen: Niemals mehr die einen gegen die andern, niemals, niemals mehr.


(wird fortgesetzt)