Antiphonale

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Das Antiphonale, Antiphonar oder Antiphonarium enthält die liturgischen Choralgesänge des kirchlichen Stundengebets im römischen Ritus.

Im Unterschied dazu enthält das Graduale Romanum die gesungenen Teile der Heiligen Messe, das Ordinarium und das Proprium. Der Liber Usualis fasst Graduale und Antiphonar in einem Band zusammen.

Geschichte

Im Mittelalter war das "Antiphonale" oder "Liber antiphonarius" die lateinische Bezeichnung für Gesangbücher des lateinischen Ritus, die Antiphonen und Responsorien enthielten: "Antiphonale Missarum" und "Antiphonale Offici".

Die frühesten Sammlungen des 8./9. Jahrhunderts enthalten nur die Texte, später, im 10. Jahrhundert auch die Melodien. Seit dem 11. Jahrhundert mit Fixierung der Tonintervalle durch Linien) der Antiphonen und Responsorien. Je mehr die Antiphonale über diesen Mindestbestand hinaus weitere Gesangs- und Textteile der Stundenliturgie aufnehmen, um so näher kommen sie gattungsmäßig dem Vollbrevier. Im 12./13. Jahrhundert begegnet die fortan eindeutige Titulierung: Graduale für die Mess- und Antiphonale für die Offiziumsliturgie (Stundenliturgie).

Antiphonale Romanum

Die Reformarbeit der Choralbücher, welche im Jahre 1904 begonnen hat, lässt 1912 das Antiphonale Romanum, Editio Vaticana in Rom (2. Auflage 1919) erscheinen.

Antiphonale Monasticum

Eine Weiterführung der Reformarbeit ist das "Antiphonale Monasticum". Es wird von der Abtei Solesmes 1934 in Tou herausgegeben und enthält die Gesänge für das Stundengebet in Klöstern.

Liber usualis

Der "Liber usualis" vereint Mess- und Offiziumsgesänge (Stundengebetsgesänge) in einem Buch.

Ausgaben

  • R.J. Hesbert: Corpus antiphonalium officii, Bd.I-6. Ro 1963-79: ders.: Antiphonale missarum sextupiex. BI 1935, Nachdr. Ro 1985;
  • Godehard Joppich (Hg.): Monumenta paleographica gregoriana, Bd. 4/1-2. Münsterschwarzach o.J.;
  • Liber Antiphonarius pro diurnis horis, kurz Antiphonale Romanum (AR). Editio typica. Ro 1912, 1919 (2. Auflage):
  • Zum dt. Stundenbuch (1978) erschien 1979 ein "Antiphonale zum Stundengebet" (Münsterschwarzach u.a. 51987) mit den Gesangsteilen nahezu aller Horen.