Andreas Besette

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Hl. Andreas Besette

Der heilige Andreas Besette CSC (*9. April 1845 Mont-Saint-Grégoire, Diözese Montreal, Kanada; † 6. Januar 1937 in Montreal) war ein Laienbruder und Pförtner bei der Kongregation vom Heiligen Kreuz. Er initiierte die Errichtung des Oratoriums Saint Joseph du Mont Royal, des wichtigsten Wallfahrtsortes in Kanada.

Biografie

Alfred Besette, der den Ordensnamen Andreas annahm, wurde als achtes von zwölf Kindern eines Zimmermanns geboren. Der Vater verstarb schon 1854, seine Mutter 1857. Alfred wurde von seinem Onkel und seiner Tante Nadeau aufgenommen, die ihn bald wie ihren eigenen Sohn behandelten. Dem Geistlichen des Ortes, Pfarrer Provençal, fiel Alfreds Gefühlsreinheit und seine ganz ungewöhnliche Nächstenliebe auf; er schloss ihn besonders ins Herz und bereitete ihn sorgfältig auf die Erstkommunion vor, wobei er ihn lehrte, zum heiligen Josef, dem Patron Kanadas, zu beten. Alfred trat 1858 eine Stelle bei einem Schuhmacher an und bald bei einem Landwirt. Er begann ein streng geregeltes geistliches Leben zu führen. Später arbeitete er in einer Schmiede. Mit zwanzig Jahren ging er in die Vereinigten Staaten und arbeitete in einer Spinnerei und später in einer Farm aufgrund der frischen Luft. Sobald er jedoch wieder zu Kräften gekommen war, kehrte er erneut in eine Spinnerei zurück.

Ordensleben

Im Herbst 1870 begann Alfred das Noviziat der Kongregation vom Heiligen Kreuz in Montreal. Am 27. Dezember empfing er die Ordenstracht und nahm in Erinnerung an Pfarrer André Provençal den Namen «Frère André» (Bruder Andreas) an. Der neue Bruder wurde zum Pförtner des Kollegiums ernannt und blieb es 40 Jahre. Sein Gesundheitszustand schien allerdings bald so kritisch zu sein, dass seine Oberen davon sprachen, ihn nicht zur Profess zuzulassen. Dennoch konnte er am 28. Dezember 1871 seine Gelübde ablegen. Auf seinem Fenstersims mit Blick auf den Mount Royal stand eine Statue von Joseph, den er besonders verehrte. An der Pforte harrte er aus und hatte lächelnd und hilfsbereit ein offenes Ohr für die Nöte von jedermann. Dabei wurde Bruder Andreas zum Helfer und Tröster vieler Kollegsschüler, vor allem aber vieler Armen und Kranken die sich an der Pforte einfanden, um Trost und Rat und Hilfe zu finden. Bruder André versah auch das Amt des Wäschers, des Krankenpflegers und des Friseurs; mit den Schülern pflegte er freundschaftlichen Umgang und unterstützte sie in ihrem geistlichen Leben. Seine Demut bestand darin, dass er bereitwillig dort war, wo Gott ihn hingestellt hatte, und nach dem Vorbild des heiligen Josef seine ganz gewöhnliche Aufgabe erfüllte.

Wirken von Wundern

Nach etwa fünfzehn Jahren arbeitsamen Ordenslebens empfing Bruder André vom Nährvater Jesu die Gnade, Wunder zu wirken. «Ich habe keinerlei Macht», sagte der Bruder demütig. «Nichts von dem, was ich in Bezug auf die Heilungen tue, kommt von mir. Alles geht vom heiligen Josef aus, der diese außergewöhnlichen Gnaden von Gott erlangt. Ich bin nur ein nichtswürdiges Werkzeug, dessen sich der Patron der Kirche bedient, um Wunder zu wirken, um Leute zu bekehren und sie zur christlichen Vollkommenheit zu erheben.» Da manche Pilgerzüge 1912 bereits über zehntausend Teilnehmer hatten, wurde eine Erweiterung der Kapelle beschlossen; bald fasste der Erzbischof von Montreal sogar die Errichtung einer Basilika zu Ehren des heiligen Josef ins Auge. Jedes Jahr machte Besette eine Rundreise in die Vereinigten Staaten, um Spenden zu sammeln. Gegen Ende seines Lebens erhielt er 80.000 Briefe im Jahr mit Bitten um sein Gebet zur Heilung von Menschen. Er erkrankte an einer akuten Gastritis und starb bald darauf. Mehr als eine Million Menschen begleiteten seine Bestattung. Auf seinem Grabstein steht: "Pauper servus et humilis" (Ein armer und demütiger Knecht).

Selig- und Heiligsprechung

Bruder Andreas wurde am 17. Oktober 1982 im Pontifikat Johannes Paul II. seliggesprochen. Der Papst fasste das sittliche Portrait mit den Worten zusammen: «Arm an allem, außer an einem großen Gottvertrauen» ... Er pflegte beim heiligen Josef und auch vor dem Allerheiligsten Sakrament Zuflucht zu suchen und übte sich selbst lange und mit Hingabe im Namen der Kranken im Gebet, das er sie lehrte.» Andreas Besette wurde am 17. Oktober 2010 mit weiteren fünf Seligen im Pontifikat Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen. In der Predigt auf dem Petersplatz sagte der Papst: "Ganz vom Geheimnis Jesu eingenommen hat er die Glückseligkeit des reinen Herzen erlebt, die Glückseligkeit der persönlichen Ehrlichkeit. Dank dieser Einfachheit wurde es vielen ermöglicht, Gott zu sehen. Er ließ das Oratorium Saint Joseph du Mont Royal errichten, wo er als treuer Guardian bis zu seinem Tod im Jahr 1937 lebte. Er war Zeuge zahlreicher Heilungen und Bekehrungen. 'Versucht nicht den Prüfungen aus dem Weg zu gehen', sagte er, 'bittet vielmehr um die Gnade, sie gut zu ertragen.'"<ref>Predigt von Papst Benedikt XVI., gehalten auf dem Petersplatz am 17. Oktober 2010.</ref>

Literatur

  • Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Christiana Verlag Stein am Rhein (Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige, Band 1 von 1979-1984, S. 97-101: ISBN 3-7171-0941-3.
  • Josef-Ludwig Sattel: Bruder Andreas. Diener des heiligen Josef. Miriam Verlag (96 Seiten).

Weblinks

Anmerkungen

<references />